23.01.2024

Briefe



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ID: 1772
Geschrieben am: Dienstag 13.12.1853
 

Amsterdam, den 13ten Dec. 1853.
Geehrter Herr,
Auch uns würde es freuen, wenn wir noch einige Zeit in Rotterdam verweilen könnten; aber letztere ist uns nur noch sehr sparsam zugemessen. Es bleiben uns nur Montag der 19te<n>, und der folgende Dienstag übrig. Im Fall eine Gesangunterstützung möglich wäre, was wir sehr wünschten, würde das Programm dieses sein: I. 1) Quartett f. Pfte und Streichinstrumente von mir, 2) Gesang, 3) Variations serieuses von F. Mendelssohn. II. 4) Sonata quasi Fantasia (Cis moll) von Beethoven, 5) Gesang, 6) Andante mit Variationen für 2 Pianoforte’s von mir (Hr. van Eyken und meine Frau) 7) a) Poëme d’amour von A. Henselt und b) Etude von F. Chopin. Würde sich vielleicht nicht jene anmuthige |2| Sängerin (Altistin), die bei Hrn. Schutze van Houten sang, dazu geneigt finden laßen? Ihr Name brauchte ja nicht öffentlich genannt zu werden. Und würden Sie es übernehmen, die im Programm angeführten Herren zur Mitwirkung einzuladen? Das Quartett (in Es) besitzen wir leider selber nicht. Vielleicht wäre es irgendwo in R. aufzutreiben!
Im Falle aber keine Gesangunterstützung möglich wäre, müßte es man etwa<s> so stellen:
I. 1) wie oben, 2) wie oben Nro 3. II) 3) wie oben Nro 4. 4) Quartett für Streichinstrumente von Haydn od. Mozart. 5) wie oben 6. 6) wie oben 7.
Haben Sie, geehrter Herr, mir irgend Mittheilungen zu machen, so adressiren Sie sie hieher (Hôtel des Pays-bas), wo wir bis Sonntag |3| früh bleiben. Freitag spielt meine Frau noch im Felix Meritis und Sonnabend in einer Soirèe eines Sängers. Heute findet ihre Soirèe Statt, die nach allen Anzeichen sehr besucht zu werden scheint.
Grüßen Sie Verhulst und die andern Herren, Hh. Tours, Schutze van Houten, van Eyken, die sich uns immer so freundlich gezeigt haben und sein Sie selbst vielmals gegrüßt
Ihr
ergebener
R. Schumann.
|4| NB: So eben kommt der Sänger, welcher mich für Sonnabend engagirt hatte, und sagt, daß er seine Soiree an dem Tage nicht geben könne, aber wohl Dienstag d. 20ten. Ich eile nun bei Ihnen anzufragen, ob Ihnen für Rotterdam vielleicht der Sonnabend d. 17te angenehm wäre? oder Montag d. 19te? wir stellen Ihnen jedenfalls, Sonnabend, Montag und Dienstag zur Verfügung, bitten aber recht dringend um eine baldmöglichste Nachricht, welchen Tag Sie gewählt haben, denn der Sänger wartet darauf.
Verzeihung für meine eiligen Zeilen, der Brief soll aber noch heute zu Ihnen wandern.
Mit freundlichstem Gruße
Ihre
ergebenste
Cl. Schumann.

  Absender: Schumann, Robert u. Schumann, Clara, geb. Wieck, Clara (40486)
  Absendeort: Amsterdam
  Empfänger: Smalt, Johannes Reinier (1501)
Empfangsort: Rotterdam
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 13
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit den Familien Verhulst, Kufferath/Speyer und Engelmann sowie anderen Korrespondenten in Belgien und den Niederlanden / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Eva Katharina Klein, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2024
ISBN: 978-3-86846-024-7
1170ff.

  Standort/Quelle:*) Kopie in D-Zsch
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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