23.01.2024

Briefe



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ID: 12357
Geschrieben am: Donnerstag 27.12.1888
 

Frankfurt a/m. 27.12.
Liebe Frau von Beckerath!
Ihr lieber Brief hat mich wahrhaft gerührt, daß Sie in Ihrem großen Leide meiner gedachten, wie sehr freundschaftlich ist dies von Ihnen! Sie haben ein schweres Jahr hinter sich – möge das neue Ihnen fort u. fort Trost in Ihren lieben Söhnen finden lassen u. diese Ihnen gesund erhalten bleiben!
Es ist mir ganz weh bei dem Gedanken, daß ich Sie nach dem herben Verluste noch nicht Einmal gesehen habe, und hätte Sie doch so gut sehen können, hätten Sie mich rufen lassen. Wäre ich nicht doch so gar schwerfällig jetzt, ich wäre sicher zu Ihnen nach Rüdesheim gekommen, aber es hängt jetzt an tausend Ketten, bis ich einmal aus der Stadt komme.
Ich muß nun hoffen, daß das nächste Frühjahr uns einmal zusammenführt. Ich höre, daß Sie so viel Freude an Ihren Söhnen haben, u. fühle das Glück, dem freilich immer tiefe Wehmuth beigemischt ist, mit Ihnen. Grüßen Sie Dieselben herzlich und glauben Sie immer an die treue Gesinnung
Ihrer
alt ergebenen
Clara Schumann.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Beckerath, Laura von (168)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 12
Briefwechsel Clara Schumanns mit Landgräfin Anna von Hessen, Marie von Oriola und anderen Angehörigen deutscher Adelshäuser / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2015
ISBN: 978-3-86846-023-0
291

  Standort/Quelle:*) D-DÜhh, s: 53.2204
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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