Obersalzberg d. 1 Septbr 1885.
Liebe Frau Volkland,
wo sind Sie? noch in Bürgenstock? und wie geht es Ihnen Beiden? wenn kehren Sie nach Basel zurück?
Unser Aufenthalt naht sich jetzt auch seinem Ende, und wir denken am 10ten schon wieder in |2| Frankfurt zu sein, da Hildebrand aus Florenz nach Frkf. kommt, um dort mein Relief zu machen, was die Kinder5 längst schon gewünscht hatten. Ich hoffe Sie haben Ihren Aufenthalt recht genossen, auch wir waren wieder so gern hier oben, daß wir uns wohl für kommenden Sommer, will der Himmel ┌mir┐ noch einige in Gesundheit ver-|3|gönnen, ein Haus hier miethen werden. – Ich wünschte nur ich hätte etwas weniger Arbeit gehabt, es war aber nicht zu ändern. Wir haben u. A. bis jetzt an der Herausgabe der Briefe gearbeitet, die uns bei vieler Mühe doch große Freude bereitet haben, und, wie ich glaube, auch Ihnen Freude machen werden. Jetzt hat der Druck begonnen, und laufen schon die Correcturen ein, wobei es aber auch wieder |4| viel Arbeit giebt. –
Correcturen habe ich dem lieben Mann nicht geschickt, weil ich wußte daß er die Rose hatte, also genug zu thuen! nächstens aber erlaube ich mir ihm ein paar Clavierauszüge kleinerer Werke zuzusenden, und bitte Sie, ihn für mich wieder recht schön zu bitten.
Von Eug. habe ich sehr gute Nachrichten, Gott sei Dank – wie reizend muß die Frau Vonder Muhll sein! –
Von Herzen grüßt Sie Beide Ihre altergb Clara Schumann
Herzogenb. sehen wir leider sehr selten – sie hatten viel Besuch.
[Umschlag]
Frau
Musikdirector
Henriette Volkland.
in
Basel.
(Schweiz.)
Domhof.
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