23.01.2024

Briefe



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ID: 13186
Geschrieben am: Donnerstag 30.05.1895
 

Frankfurt a/M d. 30 Mai 1895.
Liebes Fräulein,
nehmen Sie freundlichsten Dank für Ihre guten Nachrichten. Gott sei Dank, daß die liebe Tante glücklich wieder bei Ihnen angelangt ist. Wie danke ich es ihr, dass sie das Opfer, hierherzukommen, nicht gescheut hat. Ich |2| fand sie merkwürdig frisch – das ist das glückliche Ereigniß mit Ihnen, das sie verjüngt.
Wie freut mich, daß die Ueberraschung mit dem Flügel so gelungen ist, und daß er Ihnen so gefällt. Ich hoffe, er werde Ihnen ein treuer Gefährte in mancher Stunde, wo Sie den geliebten Gatten nicht zur Seite haben. Mit dem weichen Anschlag |3| den Sie, wie mir Emilie sagt, haben, werden Sie ihm süße Töne entlocken, und dann denken Sie zuweilen ’mal einer längst Dahingegangenen, die in herzlichster Theilnahme für Sie Alle sich nennt
Ihre
Clara Schumann.






"... Wie freut mich, daß die Ueberraschung mit dem Flügel so gelungen ist ... Ich hoffe, er werde Ihnen ein treuer Gefährte in mancher Stunde, wo Sie den geliebten Gatten nicht zur Seite haben.
Mit dem weichen Anschlag, den Sie, wie mir Emilie sagt, haben, werden Sie ihm süße Töne entlocken ..."
[Kat. J.A. Stargardt Nr. 588: 19.02.1969, S. 180, Los 727a (gek.)]

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
Empfänger: Oldenbourg, Elisabeth (37663)
  Empfangsort: München
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
841

  Standort/Quelle:*) Privatbesitz
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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