23.01.2024

Briefe



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ID: 21793
Geschrieben am: Freitag 20.03.1896
 

d. 20 März.
Liebe Mathilde, nur einen Gruß, viel schreiben darf ich nicht. Ich bin in ernster Cur, befinde mich zu elend, mußte den Arzt wechseln, und vor allem Ernährungscur befolgen was entsetzlich ist, denn ich bin so apetitlos [sic], daß ich mich vor jeder Malzeit fürchte. Ich bin so abgemagert, daß ich mich oft förmlich erschrecke. Gott sei Dank kann ich meine Stunden geben, spielen aber gar nicht, das ist schwer! – In Interlaken haben wir verschiedene Anerbieten – Marie geht vielleicht in 14 Tagen, wenn Eug. hier ist, hin. Sie hat am meisten Lust zur Wohnung im Schloß, aber – keinen Balcon hätten wir da! Ich schreibe Ihnen wieder, wenn es mir besser geht, wolle Gott mich noch etwas bei meinen Kindern lassen.
Dank f. Ihren lieben Brief. Wir bleiben Ostern wohl hier, höchstens gehen [wir] für f. [sic] ein p. Tage nach Baden. Für den Süden wäre ich jetzt zu elend, ist auch doch zu früh.
Herzlichst Ihre Clara Sch.

Fraeulein Mathilde Wendt.
Berlin.
173 alte Jacobstr.
III

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Wendt, Mathilde (1688)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 14
Briefwechsel Clara Schumanns mit Mathilde Wendt und Malwine Jungius sowie Gustav Wendt / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-86846-025-4
358f.

  Standort/Quelle:*) D-Zsch, s: 7367,2-A2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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