Liebe Clara.
Für Deinen Geburtstagsgruß darf ich nicht mehr versuchen, danken zu wollen u. so verzeihe (mit allen Andern) daß es nicht geschehen.
Aber einen Gruß aus m. lieben Ischl möchte ich Dir doch endlich sagen u. dazu melden daß ich jeden Tag die Correktur der 49 (!) Lieder erwarte. Es ist wohl das erste mal, daß ich mich auf eine Corr. freue, auch auf die Herausgabe einer Arbeit von mir u. darauf – |3| wenn sie Dir wieder zukommt u. Du hoffentlich recht viele Kreuze u. Doppelkreuze hinein zeichnest!
Aber darf ich Dir denn den dicken Stoß nach Interlaken schicken? Denn so lange wird’s immerhin noch währen.
Zu meinem ganz besondren Erstaunen hörte ich von Fr. Franz, Du woll<t>est Deine Mägde u. Alles mitnehmen u. dort eignen Haushalt führen!?
Ueberhaupt in der Schweiz, aber besonders in I. kann ich mir das gar nicht recht möglich denken.
|2| Vor Allem ┌wegen┐ der gar zu deutlich ausgesprochenen Abneigung u. Unfreundlichkeit der Schweizer gegenüber den Fremden. <(> Du solltest einmal sehen wie hier die Leute (aber alle, ganz Unbetheiligten) sich freuen u. <dank> bedanken, daß es Einem bei <Ih> ihnen gefällt!
Doch, entweder ist es überhaupt gar nicht wahr, oder Ihr habt Euch die Geschichte genauer besehen u. gründlicher bedacht als ich Ursache dazu hatte. Jedenfalls wünsche ich daß ich ┌Dir┐ recht wohl u. behaglich dort sein möge – etwa wie mir hier in Ischl!
|4| Jetzt einmal unterbrochen, füge ich nur meine herzlichsten Grüße hinzu – für Interlaken die besten Wünsche!
Ganz Dein
Johannes
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