23.01.2024

Briefe



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ID: 17767
Geschrieben am: Montag 19.09.1864 bis: 26.09.1864
 

Montag
Liebe Fr. Schumann!
Brahms hat Ihnen gewiß schon meine Bitte vorgetragen!! Finden Sie sie sehr unbescheiden? – Er war so freundlich gestimmt, daß ich mir den Wunsch nicht versagen konnte, Sie u. ihn zugleich für heute Abend aufzufordern, weil die 2 Flügel zusammen stimmen, und ich ausnahmsweise frei bin! haben Sie die Engelsgüte, mir meine große große Bitte zu gewähren; spielen Sie mir seine sonate u. die 9te sinfonie noch Einmal! ich wäre selig; die sonate hat mirs wahrhaft angethan! Sie finden, wenn es Ihnen recht ist, Niemanden hier (außer unserm Hauslehrer;) u. ich hoffe Sie kommen wie Sie sind, u. Brahms im Ueberrock; auf Ihre drei Töchter rechne ich aber auch!? – und bestelle etwas Thee und Eis! Bekomme ich keine Antwort, so darf ich wohl annehmen, daß ich Ihnen nach halb 8 Uhr den Wagen schicken darf, dann sind Sie vor 8 hier; u. wir beginnen recht früh. Ich wäre ganz glücklich und dankbar. Verzeihen Sie u. erfüllen Sie die nie aufhörenden Wünsche Ihrer treuen
Anna

Ich bitte sämmtliche Noten mitbringen zu wollen! – vergessen Sie sie nicht.

  Absender: Anna, Landgräfin von Hessen (39)
  Absendeort: o. O.
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 12
Briefwechsel Clara Schumanns mit Landgräfin Anna von Hessen, Marie von Oriola und anderen Angehörigen deutscher Adelshäuser / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2015
ISBN: 978-3-86846-023-0
43f.

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 2,116
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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