Briefe

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	ID:
	10771
	 
	
	
	 Geschrieben am: 	
	Mittwoch 12.04.1876 

	
  
	
			
				 London d. 12 April 1876.



Geehrter Herr Henschel



entschuldigen Sie, wenn ich mich in der Angelegenheit des Fräulein Fillunger direct an Sie wende, da ich für Dieselbe als Freundin unseres Hauses und allein stehend eine gewisse Verpflichtung fühle.

Auf meine Veranlassung schrieb sie Ihnen, weil ich in allen Dingen immer für eine offne |2| Aussprache bin, und dadurch das Mißverständniß am leichtesten beigelegt glaubte. Leider war dem nicht so, und ich könnte auch von hier aus die Sache nicht in’s Klare bringen. Wir Alle wissen aus Erfahrung, wie leicht eine Aeußerung, durch dritte Personen wiedergegeben, einen ganz anderen Anstrich gewinnt, und daher möchte ich Sie bitten derselben keinen Werth beizulegen, |3| denn wie leicht könnten Sie dadurch Frl. Fillunger schaden, und ich kann nicht glauben, daß dies in Ihrer Absicht liegen könnte. Ich hoffe die Angelegenheit wird sich nach mündlicher Unterredung aufklären und zeichne ich mich mit freundlichem Gruße

Ihre

erg



Clara Schumann.
				
				
	
	
		
	

			 
		
	Absender: 
			 Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)	
		
	

		   	Absendeort: 
	 London
	

			 
		Empfänger: 
	
			 Henschel, George (665)	
	
	

			 
		
	Empfangsort: 
	 

	

		 
		Schumann-Briefedition: 
		Serie: II / Band: 7
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Jenny Lind-Goldschmidt, Wilhelmine Schröder-Devrient, Julius Stockhausen, Pauline Viardot-Garcia und anderen Sängern und Sängerinnen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Jelena Josic, Thomas Synofzik, Anselm Eber und Carlos Lozano Fernandez / Dohr / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-018-6
Seite:  151f. 

	
	
	 
	Standort/Quelle:^*)
	 US-CAh, s: Lowell autograph
	
	
	 
	
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	10771
Geschrieben am:	Mittwoch 12.04.1876	London d. 12 April 1876. Geehrter Herr Henschel entschuldigen Sie, wenn ich mich in der Angelegenheit des Fräulein Fillunger direct an Sie wende, da ich für Dieselbe als Freundin unseres Hauses und allein stehend eine gewisse Verpflichtung fühle. Auf meine Veranlassung schrieb sie Ihnen, weil ich in allen Dingen immer für eine offne \|2\| Aussprache bin, und dadurch das Mißverständniß am leichtesten beigelegt glaubte. Leider war dem nicht so, und ich könnte auch von hier aus die Sache nicht in’s Klare bringen. Wir Alle wissen aus Erfahrung, wie leicht eine Aeußerung, durch dritte Personen wiedergegeben, einen ganz anderen Anstrich gewinnt, und daher möchte ich Sie bitten derselben keinen Werth beizulegen, \|3\| denn wie leicht könnten Sie dadurch Frl. Fillunger schaden, und ich kann nicht glauben, daß dies in Ihrer Absicht liegen könnte. Ich hoffe die Angelegenheit wird sich nach mündlicher Unterredung aufklären und zeichne ich mich mit freundlichem Gruße Ihre erg Clara Schumann.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	London
Empfänger:	Henschel, George (665)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 7 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Jenny Lind-Goldschmidt, Wilhelmine Schröder-Devrient, Julius Stockhausen, Pauline Viardot-Garcia und anderen Sängern und Sängerinnen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Jelena Josic, Thomas Synofzik, Anselm Eber und Carlos Lozano Fernandez / Dohr / Erschienen: 2023 ISBN: 978-3-86846-018-6 Seite: 151f.

Standort/Quelle:^*)	US-CAh, s: Lowell autograph
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla