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ID:
11520

Geschrieben am:
Mittwoch 21.03.1883

Frankf. a/M d. 21 März 83.

Liebe Frau Franz

ich schreibe Ihnen in tiefer Betrübniß – erst gestern erfuhr ich von Herrn Lewinsky welch schwerer Schlag Sie in der Krankheit Ihres lieben Mannes getroffen! Betty hatte uns wohl |2| geschrieben, daß Ihr Mann krank sey, zugleich aber auch, daß es ihm schon wieder besser gehe; was ihn betroffen wußten wir nicht, und ahneten nicht das Schlimme. Es drängt mich Ihnen zu sagen mit wie großer Theilname wir Ihrer gedenken! sagen Sie mir bald ein Wort, |3| wie es jetzt geht? ich hoffe zu Gott daß die Zeit wesentliche Besserung bringt, und, hörte ich das von Ihnen, wäre ich glücklich für Sie.

In treuer Anhänglichkeit grüßt Sie, liebe Frau Franz,

Ihre

alte

Clara Schumann

Meine Töchter senden Ihnen ihre <> innigsten |4| Wünsche.

Daß Ihr Arm-Leiden wieder ganz geheilt hörte ich mit Freude.

Lewinsky hat uns vorgestern durch eine Vorlesung wahrhaft erhoben, in mir schöne Erinnerungen an vergangene Zeiten wieder wach gerufen. Was Alles liegt zwischen dieser Zeit, wie viel Ernstes, Schweres! –

[Umschlag]

Frau

Dr Anna Franz.

Wien.

3 Kantgasse. III St.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Frankfurt am Main

Empfänger:

Franz, Anna geb. Wittgenstein (478)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
Seite: 428f.

Standort/Quelle:^*)
A-Wn, s: F103.Franz 20 Mus

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	11520
Geschrieben am:	Mittwoch 21.03.1883	Frankf. a/M d. 21 März 83. Liebe Frau Franz ich schreibe Ihnen in tiefer Betrübniß – erst gestern erfuhr ich von Herrn Lewinsky welch schwerer Schlag Sie in der Krankheit Ihres lieben Mannes getroffen! Betty hatte uns wohl \|2\| geschrieben, daß Ihr Mann krank sey, zugleich aber auch, daß es ihm schon wieder besser gehe; was ihn betroffen wußten wir nicht, und ahneten nicht das Schlimme. Es drängt mich Ihnen zu sagen mit wie großer Theilname wir Ihrer gedenken! sagen Sie mir bald ein Wort, \|3\| wie es jetzt geht? ich hoffe zu Gott daß die Zeit wesentliche Besserung bringt, und, hörte ich das von Ihnen, wäre ich glücklich für Sie. In treuer Anhänglichkeit grüßt Sie, liebe Frau Franz, Ihre alte Clara Schumann Meine Töchter senden Ihnen ihre <> innigsten \|4\| Wünsche. Daß Ihr Arm-Leiden wieder ganz geheilt hörte ich mit Freude. Lewinsky hat uns vorgestern durch eine Vorlesung wahrhaft erhoben, in mir schöne Erinnerungen an vergangene Zeiten wieder wach gerufen. Was Alles liegt zwischen dieser Zeit, wie viel Ernstes, Schweres! – [Umschlag] Frau Dr Anna Franz. in Wien. 3 Kantgasse. III St.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Franz, Anna geb. Wittgenstein (478)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 4 Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020 ISBN: 978-3-86846-015-5 Seite: 428f.

Standort/Quelle:^*)	A-Wn, s: F103.Franz 20 Mus
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla