Frankf. a/m d. 3 Febr. 1883.
Geehrter Herr Röntjen
unsere Briefe haben sich gekreuzt – inzwischen bin ich nun von verschiedenen Seiten um Schumanns Quintett gebeten worden, Dasselbe, sagt man mir, sey lange nicht gespielt worden. Ich bitte Sie also auf das Programm zu setzen:
1. Sonate, Les Adieux, Beethoven (wohl als 2te Nummer?) Zum Schluß des Quartetts: Quintett Es dur – Schumann. Sie wählen dann wohl zum Anfang ein kurzes Quartett, damit das Publikum zum Schluß nicht abgespannt ist. Zwischen der Sonate u. Quintett müßte wohl ein kurzer Quartett-Satz stehen, wie Sie auch neulich schon vorschlugen. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie leid es mir wäre könnten Sie den Abend nicht spielen, aber, ich verstehe es ganz und gar, wenn Sie sich zu angegriffen fühlen, daß Sie es nicht thuen. Sie haben wohl die Güte am Freitag Vormittag eine Quintett-Probe anzusetzen, da ich Sonnabend am Tage der Aufführung nicht probiren kann. <>Zur Noth kann ich es auch am Freitag Nachmittag probiren, wenn es Morgens nicht angehen sollte. Auf dem Programm bitte zu bemerken, daß der Concertflügel aus der Fabrik der Herren Grotrian, Helfferich, Schulz (Steinweg Nachfolger) in Braunschweig ist.
Viele herzliche
Grüße an Sie Alle
von Ihrer
warm ergeb
Clara Schumann
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