23.01.2024

Briefe



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ID: 11815
Geschrieben am: Donnerstag 01.05.1884
 

Frankf. d. 1 Mai 84.

Lieber Herr Scholz

ich glaube nicht daß in der Mendelssohn-Stiftungs-Angelegenheit etwas zu erreichen sein wird, denn, Ausnahmen können doch wohl kaum gemacht werden, würden doch manche andere Privat-Institute dann auch mit denselben Ansprüchen hervortreten. Rücksichten auf gewisse Lehrer wird man nicht nehmen, denn Diese wechseln ja mit der Zeit, und sind also eine Sache des Zufalls. – Gern bin ich aber bereit meinerseits privatim dafür zu sprechen, wenn es überhaupt erst so weit ist, daß auf eine Erfüllung Ihres Wunsches zu hoffen ist. Gerade, weil ich mit der Familie Mendelssohn befreundet bin, möchte ich weder Diese der peinlichen Situation aussetzen, meine Anfrage abzulehnen, noch mich einer abschlägigen Antwort, was Sie gewiß begreifen.
Mit der Wahl des Logensaales zur Viardot-Feyer wäre ich einerseits wohl einverstanden, nur wird dann die Feyer den Character der Oeffentlichkeit annehmen, während sie in der Schule Privat-Sache bleibt, und mehr einen herzlichen Anstrich behält.
Mit freundlichem Gruße
Ihre
ergb
Clara Schumann.

[Umschlag]
Herrn Director
Dr B. Scholz.
79 Obere Lindau
Frankfurt a/M.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort:
  Empfänger: Scholz, Bernhard (1392)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 16
Robert und Clara Schumanns mit Bernhard Scholz und anderen Korrespondenten in Frankfurt am Main / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Anselm Eber / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-027-8
147f.

  Standort/Quelle:*) D-DÜhh, s. 68.6451/44
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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