23.01.2024

Briefe



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ID: 13760
Geschrieben am: Dienstag 19.06.1888
 

D. 19 Juni 88
Liebster Freund,
ich sende Ihnen die eben erhaltenen Briefe vom Advocaten mit Inlage vom Herausgeber des Buches! Ist es nicht eine Infamie mir zu sagen, ich solle mich still verhalten, sonst würde Manches zu Tage kommen, was mir nicht lieb sein könnte. Ich bin mir nichts bewußt, aber, daß man sich so etwas muß sagen lassen!
Ich bin außer mir – ach, könnte ich doch mit Ihnen sprechen, hier habe ich keinen Freund, der sich in meine Lage zu setzen, die Mühe geben würde. Ich reiste gleich zu Ihnen, wäre ich nur wohl genug, u. D. nicht so weit. Ich bin voller Rheumatismus, und so überbürdet mit Allerlei, daß ich kaum einsehe, wie nächste Woche fortzukommen. Nun kommt mir noch ein solches furchtbares Aergerniß!
Ihrem freundschaftlichen Rathe entgegensehend
Ihre
alte
Cl. Sch.

Meinen Sie nicht, ich müßte den Advocat an M. schreiben lassen daß sie meine Briefe aus dem Buch nehmen müssen ect. ect. dann wolle ich das Andre ruhen lassen?

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Bendemann, Eduard (174)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 6
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Eduard Bendemann, Julius Hübner, Johann Peter Lyser und anderen Dresdner Künstlern / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Renate Brunner, Michael Heinemann, Irmgard Knechtges-Obrecht, Klaus Martin Kopitz und Annegret Rosenmüller / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-86846-017-9
361f.

  Standort/Quelle:*) D-LEu, s: Sammlung Bendemann, Komponisten ( Rep. IX 3 47 B 136) Abschr. in D-Zsch, s: 4969-A2c, blaue Mappe
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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