23.01.2024

Briefe



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ID: 14222
Geschrieben am: Donnerstag 06.06.1895
 

Frankfurt a/M d. 6 Juni 95.
Liebe Frau Fiedler,
mit erschüttertem Gemüthe nehme ich die Feder zur Hand Ihnen zu schreiben. Was ich Ihnen sagen soll, das weiß ich kaum, das Unglück, das Sie betroffen ist so grausamer Art, daß man sich ohnmächtig fühlt, kein Trosteswort findet, |2| und nur den Himmel anfleht, daß er Ihnen Kraft verleihe das Entsetzliche zu tragen. Ich enthalte mich aller weiteren Worte, Sie wissen, daß wir tief mit Ihnen empfinden, Ihrem theuren Gatten ein herzliches, verehrendes Gedenken bewahren.
Durch Levi hoffe ich von Ihnen zu hören. Was Freundschaft an Trost zu geben vermag, wird Ihnen gewiß durch |3| die Seinige [sic] zu Theil werden, und viele andere Freunde, denen es vergönnt ist, Ihnen nahe zu sein, werden Sie aufzurichten suchen, aber, den theuersten Freund fürs Leben haben Sie verloren! –
In innigster Betrübniß
Ihre
treu ergebene
Clara Schumann.

[Umschlag]
Frau
Dr Mary Fiedler.
München.
10 Arcisstraße.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Fiedler, Mary (450)
  Empfangsort: München
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
984f.

  Standort/Quelle:*) D-F, s: Autographensammlung der Musik- und Theaterabteilung, Nr. A38
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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