Liebe Frau Schumann
Das ist ja zu traurig! Was wird meine Frau sagen, wenn sie heimkommt! Sie ist mit Julien in Münster. Wir hatten schon das Wechsellied zum Tanz vorbereitet, außerdem wollte sie mit der Schubert zwei Duette von Schumann singen, und nun wird so viel Kummer statt all der musikalischen Freude daraus! Lassen Sie nur ja bald wieder hören; ich bin recht betrübt, der pekuniären Verluste gar nicht zu gedenken. – Grün hat gekündigt, und seine Entlassung genehmigt. Also haben sich die Leute selbst jede Brücke genommen, mit mir zu verhandlen. Und der König ist so verblendet zu glauben ich bliebe! Hatte ich doch ausdrücklich in meinem Brief gesagt, daß ich meinen Abschied nehmen würde, wenn Grün in Folge der Nichterfüllung meiner im Namen der Intendanz gemachten Versprechung gienge. – Im nächsten Concert spiele ich nun statt Ihrer das Bach’sche Violinconcert. Außerdem eine Haydnsche Sinfonie, eine Arie mit obligater Geige (aus Repastore) von Mozart, Terzett für 3 Frauen-Stimmen von Cimarosa und Pastorale Symph. Hörten Sie wenigstens zu! Viele Grüße Ihrem lieben Sekretair, und von Herzen gute Besserung!
Joseph J.
P. S. Julie v. A. kann ich nicht allein spielen lassen, sie hat nur das C dur Conc. v. Beeth. und G mol von Mend. eingeübt.
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