23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 19918
Geschrieben am: Montag 26.02.1883
 

Liebe Freundin.
Wie soll ich Ihnen danken! Am liebsten hätte ich mich heute nach Empfang Ihres Briefes gleich auf die Eisenbahn gesetzt, um Ihnen die Hand zu küssen, Sie Liebe, Gute, Einzige!
– Ich habe viel geweint in diesen Tagen, und da ich heute Ihren Brief las, standen mir wieder Thränen im Auge; aber es waren Thränen der Freude, daß es noch solche Menschen giebt, und der Dankbarkeit, daß es mir vergönnt ist, sie zu kennen und zu lieben. –
So hat sich denn wieder einmal erwiesen, daß Beziehungen, welche auf ächter Grundlage beruhen, nicht zu trennen sind, und daß hoch über allen Ereignissen und Wirrsaalen dieses Lebens etwas Ewiges waltet, dem Raum und Zeit und Tod Nichts anhaben können. –
Ich weiß heute Nichts weiter zu sagen, als: Haben Sie Dank! –
Und bleiben Sie mir gut! Von ganzem Herzen
Ihr getreuer
Hermann Levi.

München 26.2.83.

  Absender: Levi, Hermann (941)
  Absendeort: München
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 5
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Franz Brendel, Hermann Levi, Franz Liszt, Richard Pohl und Richard Wagner / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik, Axel Schröter und Klaus Döge / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-86846-016-2
867

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 4,228; Abschrift: D-Zsch, s: 10623,134-A2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



Wir verwenden Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten (Mehr Informationen).
Wenn Sie auf unserer Seite weitersurfen, stimmen Sie bitte der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.