23.01.2024

Briefe



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ID: 20574
Geschrieben am: Donnerstag 11.01.1838
 

Hoch zu verehrender Herr
„Sie haben mich hoch erhoben und hoch beglückt – darf ich Ihnen dieß sagen, und von ganzer Seele dafür danken? – hätte<n> ich ein zweites Leben, ich könnte es in Ihren [sic] Wien auch für meine Kunst geben, ich meine für mein Streben, denn was und wie ich’s will – ich kanns doch nimmermehr. Ihr Name schon wäre mir ein Paß für ganz Europa – aber Ihr Spruch! – Ihr Bild! – ich könnte weinen, daß ich so ein armes Instrument spiele so fühle ich mich erhoben. Vieles möchte ich noch schreiben, aber es kommt alles so ungeschickt <vor Ihnen> vor Ihnen heraus – eine ganze Stunde möchte ich Ihnen vorphantasiren, aber ich würde auch befangen sein: mit einem Worte: ich muß schließen. In diesen Tagen spiele ich mehreren Kennern den Carneval von Rob. Schumann vor, ein schönes lebendiges Bild in Tönen, darf ich Sie dazu einladen und Ihnen nächster Tage das Nähere bestimmen? Beglücken Sie mich mit Ihrer Gegenwart.
Ihre
dankbare Clara
Wieck

  Absender: Wieck, Clara, verh. Schumann, Clara (3152)
Absendeort: Wien
  Empfänger: Grillparzer, Franz (2332)
  Empfangsort: Wien
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 27
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Österreich, Ungarn und Böhmen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Carlos Lozano Fernandez und Thomas Synofzik / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-052-0
740f.

  Standort/Quelle:*) Abschr. Kreisig aus CWTb 6, S.182f.; D-Zsch: 4877,3–A3,
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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