Verehrtester Herr Kistner.
Vielleicht gefällt Ihnen etwas an der folgenden Idee. Ich möchte die Sonate, welche Sie wie ich glaube als Hr. Moscheles hier war von Clara gehört haben, unter diesem Titel herausgeben;
Sonate
f.d. Pianoforte
Clara
zugeeignet
von
Eusebius u. Florestan.
Das Rätselhafte des Titels wird gewiß manche anziehn. Jedenfalls sollen die Kosten herauskommen. Dafür will ich sorgen. Hätten Sie Lust sie zu verlegen, so würde ich Sie nur um 30 Freiexemplare angehn. Schönen Druck und Papier urgire ich nicht, da dies bei Ihnen garantirt ist, mehr jedoch einen etwas apparten aber zarten Titel mit etlichen Emblemen worüber sich jedoch noch sprechen ließe, vor allem aber Eile der Herausgabe, da ich sie zum gewissen Zweck schon im Juny fertig haben möchte.
Gingen Sie darauf nicht ein, so habe ich eine andere Bitte: daß Sie wenn ich sie auf meine Rechnung erschienen ließe, gestatten wollte Ihre Firma auf den Titel setzen lassen zu können, und Sie gegen den üblichen Commissionsrabat den Debit besorgen möchten. Papier würde ich geben. Was aber das andere als Stich, Platten, Druck, Titel, Umschläge anlagt, so würden Sie mir sicher Kosten ersparen wenn Sie mir dies durch Ihre Arbeiter ließen. In diesem Falle wollen Sir mir gefälligst berechnen, was 24 Platten deren Stich, Druck von 200 Exemplaren, Titel und Umschläge kosten und wieviel Absatz nöthig ist die Auslagen zu decken.
Daß mir der Glätte des Geschäftes halber am liebsten wäre, Sie nehmen die Sonate unter Ihrem unmittelbaren Verlegerschutz brauche ich ihnen nicht zu sagen. Da das Ganze auf eine Überraschung abgesehen ist so bitte ich Sie auf Ihr Wort um Verschiwegenheit gegen Jedermann.
Freundschaftlichst ergeben
L., 14/3 36. Robert Schumann
"Vielleicht gefällt Ihnen etwas an der folgenden Idee. Ich möchte die Sonate, welche Sie wie ich glaube als H: Moscheles hier war von Clara gehört haben, unter diesem Titel herausgeben:
Sonate
f. d. Pianoforte.
Clara
zugeeignet
von
Eusebius u Florestan.
DAs Räthselhafte des Titels wird gewiß manche anziehn. Jedenfalls sollen die Kosten herauskommen. Dafür will ich sorgen. Hätten Sie Lust sie zu verlegen, so würde ich Sie nur um 30 Freiexemplare angehn. Schönen Druck und Papier urgire ich nicht, da dies bei Ihnen garantirt ist, mehr jedoch einen etwas apparten Titel mit etlichen Emblemen ... vor allem aber Eile der Herausgabe, da ich sie zum gewissen Zwecke schon im Juny fertig haben möchte ..."
[Kat. Stargardt Nr. 555: 17.11.1961, S. 71, Los 894 (gek.)]
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