Dienstag früh.
Herzliebe Clara,
Wieder vor meinem Schreibtisch stehend ist es m. Erstes Dich zu grüßen.
Dann wird hoffentlich flott Noten geschrieben.
Es war doch nöthig u. nützlich daß ich wieder mit nach Hann. ging.
Wie habe ich mich aber in Berlin gefreut Dich zu sehen u. auch Dein doch ziemlich andres Hauswesen.
Nun Du weißt selbst wohl besser was Du an Frl. Werner hast, mir scheint sie wirkt wohl gut ein. Wie sind die Kleinen nett! Grüße Alle recht herzlich von mir.
|2| Ich habe m. 2te Ser. in Hann. probirt. Joachim meinte auch sie wäre so in Ordnung u. klänge gut.
Was habe ich an Dem! Wie mühsam müßte ich wohl klettern u. arbeiten über Manches, über das ich jetzt, wie mir scheint, spazierend hinweg komme.
Du wirst, hoffe ich, noch Deine Freude haben wie wir Beide zusammen in die Höhe schießen.
Die 1te Ser. hoffen wir in Hann. aufführen zu können. Da darfst Du dann aber endlich einmal nicht fehlen.
Ich habe jetzt an beiden Ser. genug zu arbeiten, sonst käme ich wohl gern nach Berlin. So lasse ich’s doch besser. Zum 10ten Febr. muß ja die 2te in Ordnung sein.
|3| Hier fand ich Alles ganz wohl.
Sie grüßen Dich auf’s Herzlichste u. fragen sehr ob Du nicht einmal kommst.
Die Koffer etc. sind angekommen. Ich danke herzlich.
Ich habe noch über 500 rh hier!
Auch noch Honorar vom König zu erwarten, wo wir zweimal spielten.
Für den Fidelio noch meinen schönsten Dank, ich wünschte ihn mir lange. Die Ledertasche mit dem Notenpapier habe ich nicht darüber unbeachtet gelassen.
Du schreibst mir doch ja, was die Messe kostet!
Ueberhaupt laß mich bald hören u. recht ordentlich.
|4| Herzlich grüße ich Dich. Bald schreibe ich wieder, wohin?
Ich habe ordentlich zu packen u. zu ordnen hier, meine Stube wird immer voller.
In aller Liebe
Dein
Johannes.
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