23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 23040
Geschrieben am: Mittwoch 15.04.1896 bis: 30.04.1896
 

Liebes Fräulein Marie.
Wie soll ich Ihnen nur herzlich genug danken für Ihren Brief, der so lieb u. zugleich so vollkommen ist daß mir nichts zu fragen u. zu wünschen bleibt, daß ich nur um den Dank verlegen <macht> bin. Die erste erschreckende Nachricht kam an dem Tag, da ich Abends nach Meran abreisen |3| wollte. Die Reise unterblieb u. war ich seitdem täglich in Versuchung nach Fr. zu fahren: Ihrer theuren Mutter wegen, von ganzem Herzen aber auch verlangend, Sie u. Ihre l. Schwestern zu sehen u. Ihnen, wie ich nur könne, meine Liebe zu zeigen.
Ihnen mußte ich fürchten, doch nur unbequem zu sein, Ihrer Mutter gegenüber aber waren Ihre Bedenken auch die meinen. Besser aber u. <zugleich> tröstender konnten sie nicht bestätigt u. zugleich aufgehoben werden, als |2| durch Ihre lieben Worte.
Die Berliner Akademie-Feste (zu denen ich nicht reise) können für die nächsten Wochen immer als Vorwand bei Ihrer l. Mutter gelten – daß ich auf der Hin- u. Rückreise in Fr. aussteige. Wie würde ich mich freuen, sie zu sehen, Ihnen Drei aber aussprechen zu können wie innig mit Ihnen empfindet
Ihr
sehr ergebener
J. Brahms.

  Absender: Brahms, Johannes (246)
Absendeort: Wien
  Empfänger: Schumann, Marie (1449)
Empfangsort: Frankfurt am Main
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
2306f.

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus.Nachl. Schumann, K. 7,325
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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