23.01.2024

Briefe



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ID: 23412
Geschrieben am: Freitag 19.10.1894
 

Frankfurt a./M., den 19. Oktober 1894.
Lieber Johannes,
mit freudiger Überraschung empfing ich Deine Zeilen gestern, die mir genußreiche Stunden wieder versprechen. – Was nun die sonstigen Arrangements betrifft, so ist mir natürlich alles recht, wie Du es einrichtest, je öfter ich die Sonaten höre, um so lieber ist es mir, und besonders dankbar würde ich Dir sein, wenn Du sie gleich schicktest, damit ich sie mir vorher ansehen könnte, denn mit meinem traurigen Kopfleiden muß ich mir alles, was schnellen Harmoniewechsel enthält, also z. B. alle Durchführungen, die mir ganz neu sind, erst ganz langsam vorspielen – hab’ ich dies getan, kann ich erst im Zimmer allem folgen.
Deinem Briefe nach muß ich annehmen, daß Du diesmal in der Stadt zu wohnen wünschest, was ich sehr begreiflich finde, da Du Dich doch vielleicht ungenierter fühlst, Mühlfeld und den andern Musikern gegenüber, aber den Grund, daß Du mich geniertest, möchte ich nicht gelten lassen, denn natürlich steht Dein Zimmer immer bereit, wenn Du kommen willst. –
Mit herzlichem Gruß
Deine alte Clara.

[Umschlag]
Herrn
Dr Johannes Brahms
Wien IV
4 Karlsgasse.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Brahms, Johannes (246)
Empfangsort: Wien
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
2213f.

  Standort/Quelle:*) Umschlag: A-Wst: 55746,39a
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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