Briefe

	

	

	
	

	

	
ID:
	
26802
	

	
	
	
Geschrieben am: 
	
	
Donnerstag 14.10.1875 

	

 

	

		
	

				 Berlin d. 14 Octbr 1875.

Liebe Emilie,

ich bitte Dich sehr daß Du Dich nicht abhalten läßt zu uns zu kommen – wir haben nur diese Woche noch Schneiderei, vom Montag an aber wird es schon ruhiger bei uns, und würdest |2| Du sehen, daß Du nicht im geringsten genirst, das weißt Du doch von Alters her, und ich kenne ja darin auch Deine Ein­ und Nachsicht.

Kämest Du nun Montag, so wären wir noch 8 Tage beisammen – das schlösse ja nicht aus daß Du Deinen Besuch andere Jahre |3| wiederholtest – auf länger. Ich hoffe sehr, Du nimmst Deinen Entschluß zurück, sonst muß ich wirklich glauben die Stube ohne Vorhang schreckt Dich jetzt zurück, nachdem ich Dich über das Andere beruhigt zu haben <glaube> meine.

Verzeihe die Eile und |4| sage bald Freundlicheres

Deiner

alten

Clara.

[Umschlag]

Fräulein

Emilie List.

in

Dresden.

Bei Frau Auguste Gehe

I Königstrasse.


				
				
	
	
		
	

			
 
		
	
Absender: 
			
 Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
	
		
	

		
 
 	
Absendeort: 
	
 Berlin
	

			
 
		
Empfänger: 
	
			
 List, Emilie (962)
	
	
	

			
 
		
	
Empfangsort: 
	
 Dresden

	

		
 
		
Schumann-Briefedition: 
		
Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
Seite:  593f.


	

	

	
 
	
Standort/Quelle:*)
	
 Slg. Cornides 159
	
	

	
 
	

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla