23.01.2024

Briefe



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ID: 26822
Geschrieben am: Montag 15.11.1880
 

Frkf. a/m d. 15 Nov. 1880.
Liebste Emilie,
leider sind Deine Nachrichten noch immer so trübselig, und nun dazu wieder die Sorge mit Elise Hövemeyer! wenn Dieselbe sich nur mit Deiner Schwester Pflege zu sehr angreift? für Angehörige ist eine |2| solche ja viel aufreibender, als für Fremde.
Wir haben Ferdinand immer noch am Gelenkrheumatismus fest darnieder liegen, und leiden Alle sehr unter dieser Pflege und Unruhe – mich besonders drückt es ganz zu Boden oft. Hätten wir ihn nur erst glücklich wieder zu Haus! –
Ich sende Dir hier |3| Prinz Albert, da es aber ein Weihnachtsgeschenk sein soll, so bitte ich Dich um Rücksendung bis Mitte December. Ich bin leider nicht über den ersten Band hinausgekommen, weil mir die Zeit mangelt. Dieß muß auch mein kleines Briefchen entschuldigen, dazu die Schmerzen im Arm, so daß ich selten nur selbst schreibe.
|4| Meine Gedanken sind aber oft bei Euch! ach, wie schwer ist das Leben, wie trägst Du Arme daran, es ist entsetzlich! –
Leb wohl. Mein Herz ist immer mit Euch, sage das auch der armen Elise, und der so schwer geprüften Lina.
Deine alte Clara.
Meine Töchter bewähren sich wie immer recht mir zum Troste.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: List, Emilie (962)
  Empfangsort: München
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
628f.

  Standort/Quelle:*) Slg. Cornides 180
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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