23.01.2024

Briefe



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ID: 26861
Geschrieben am: Dienstag 15.04.1884
 

Düsseldorf d 15ten April. 84.
Liebste Emilie,
eben erhalte ich Deinen Brief hierher; zugleich aber einen von meinem Sohn Ferdinand, der mir schreibt, daß seine Frau schwer krank liegt und uns bittet seine drei ältesten Kinder sofort zu uns zu nehmen. – Du siehst, daß hier die Pflicht vor Allem geht und ich muß auf die Erfüllung des |2| jahrelangen Wunsches Dich <jetzt> ’mal bei mir zu sehen für jetzt verzichten. – Du kannst Dir denken mit wie schwerem Herzen ich Dir dies schreibe, da ich Dir ja auch so sehr eine kleine Zerstreuung gegönnt hätte.
Die Kinder werden vermuthlich bei uns bleiben müssen bis wir selbst fortgehen und steht uns gewiß eine sorgenvolle Zeit bevor. Der arme Ferdinand liegt auch ab und zu wieder |3| tagelang zu Bett an seinem Gelenkrheumatismus und soll nächstens wieder eine Kur gebrauchen. –
Ich hoffe sehr Dich im Sommer zu sehen und mündlich manches zu erzählen wozu mir heute die Zeit fehlt.
Von Herzen grüßt Dich und alle die Deinen
Deine betrübte
Clara.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Düsseldorf
  Empfänger: List, Emilie (962)
  Empfangsort: München
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
691ff.

  Standort/Quelle:*) Slg. Cornides 217
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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