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ID:
27079

Geschrieben am:
Sonntag 23.02.1890

Frankfurt a/M d. 23 Feb. 90

Liebe Frau Roeger,

Ihren lieben Brief erhielt ich zugleich mit dem Inliegenden, den ich, nicht wissend wo Sie jetzt zu finden sind, nach Simbach schicke. Wir haben uns sehr über Ihre guten Nachrichten gefreut, |2| hätten nur gewünscht, früher ein Lebenszeichen von Ihnen erhalten zu haben. Wenn man so lange beisammen war, ist doch der Contrast zu gänzlichem Schweigen gar groß, und gar, wenn man so voll Theilname der Entfernten gedenkt, |3| wie wir Ihrer!

Einen langen Brief erwartete ich ja nicht, aber, eine Karte, die uns Ihre glückliche Reise gemeldet hätte. –

Nun, jetzt wissen wir ja Alles, und, wie Ihnen Alles nach Wunsch gegangen. Daß die Kollegin Ihnen so zugesagt, |4| hat, freut mich besonders – vom Vater schweigen Sie – und einige Goldstücke haben Sie also auch nach Haus gebracht! –

Die Kinder grüßen herzlich – Marie schickt, sobald Ihre Anweisung kommt. Ende d. Woche kommt Hausmann – ich hoffe mit ihm etwas zu musicieren.

Mit wärmsten Grüßen

Ihre

Clara Sch.

[Umschlag]

Frau

Marie Roeger-Soldat.

Simbach a/Inn.

K. K. oester. Polizei Commiss<>iar.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Frankfurt am Main

Empfänger:

Soldat-Roeger, Marie, geb. Soldat, Marie (38659)

Empfangsort:
Simbach

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 26
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Süddeutschland / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka, Thomas Synofzik, Eva Katharina Klein und Michael Beiche / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2024
ISBN: 978-3-86846-051-3
Seite: 1046f.

Standort/Quelle:^*)
Brief: Autograph, Nachlass Nr. 461; Umschlag: Autograph, Nachlass Nr. 461a

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	27079
Geschrieben am:	Sonntag 23.02.1890	Frankfurt a/M d. 23 Feb. 90 Liebe Frau Roeger, Ihren lieben Brief erhielt ich zugleich mit dem Inliegenden, den ich, nicht wissend wo Sie jetzt zu finden sind, nach Simbach schicke. Wir haben uns sehr über Ihre guten Nachrichten gefreut, \|2\| hätten nur gewünscht, früher ein Lebenszeichen von Ihnen erhalten zu haben. Wenn man so lange beisammen war, ist doch der Contrast zu gänzlichem Schweigen gar groß, und gar, wenn man so voll Theilname der Entfernten gedenkt, \|3\| wie wir Ihrer! Einen langen Brief erwartete ich ja nicht, aber, eine Karte, die uns Ihre glückliche Reise gemeldet hätte. – Nun, jetzt wissen wir ja Alles, und, wie Ihnen Alles nach Wunsch gegangen. Daß die Kollegin Ihnen so zugesagt, \|4\| hat, freut mich besonders – vom Vater schweigen Sie – und einige Goldstücke haben Sie also auch nach Haus gebracht! – Die Kinder grüßen herzlich – Marie schickt, sobald Ihre Anweisung kommt. Ende d. Woche kommt Hausmann – ich hoffe mit ihm etwas zu musicieren. Mit wärmsten Grüßen Ihre Clara Sch. [Umschlag] Frau Marie Roeger-Soldat. Simbach a/Inn. K. K. oester. Polizei Commiss<>iar.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Soldat-Roeger, Marie, geb. Soldat, Marie (38659)
Empfangsort:	Simbach
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 26 Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Süddeutschland / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka, Thomas Synofzik, Eva Katharina Klein und Michael Beiche / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2024 ISBN: 978-3-86846-051-3 Seite: 1046f.

Standort/Quelle:^*)	Brief: Autograph, Nachlass Nr. 461; Umschlag: Autograph, Nachlass Nr. 461a
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla