Sehr geehrter Herr
Ich werde den 12ten d. M. früh mit dem Schnellzuge von hier abreisen und bin demzufolge denselben Abend in Düsseldorf, um in den, Freitag d. 13ten u. Sonnabend d. 14ten stattfindenden Hauptproben mitwirken zu können. Betreffs der aufzuführenden Musikwerke habe ich noch eine Bitte auszusprechen, nehmlich: daß mir gestattet wird die Arie des Oberpriesters aus dem 1ten Act der Alceste No 141 auslassen zu dürfen, denn dieselbe bewegt sich fortwährend in den allerhöchsten Tönen, daß ich nicht wüßte, wie sie für mich, ohne wesentliche Veränderungen ausführbar wäre. Ihr gütiges Anerbieten, die Wohnung betreffend, nehme ich mit Freuden an und erlaube ich mir nur hinzuzufügen daß, bei der vorauszusetzenden Überfüllung der Gasthöfe ich mit einem Zimmer vollständig zufriedengestellt bin.
Mit vorzüglichster Hochachtung
Heinrich Salomon
Leipzigerst. 23
Berlin d. 2ten Mai 1853
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