Berlin d 20 Juni 1841.
Lieber Schumann! nachstehende Dinge für die nächste Nummer der Zeitung. Zum 1 Juli erbitte ich mir eine Berechnung von Hrn. Friese, und die mir fehlenden Nummern der Zeitung, um die ich in meinem Brief vom 17 Mai an Sie bereits gebeten habe. Die Zeitung ist die Hauptzierde meiner Bibliothek und ich möchte mir gern die letzten Bände binden lassen. Empfehlen Sie mich bestens Ihrer verehrten Frau u leben Sie recht wohl. Ihr F. H. Truhn.
Aus Berlin.
Herr W. Taubert wird vom 1 Juli ab, für den verreisenden Königl Capellmeister Hrn. Henning, interimistisch das Amt eines Dirigenten der Königl Oper u. Capelle verwalten. Auf diese Weise würde das Königl. Theater endlich wieder zu einem Musikdirector gelangen, der im Stande ist fertig Partituren zu lesen u. zu spielen. Die nöthige Dirigenten-Routine wird sich ein so fermer Musikus wie Hr. Taubert gewiß sehr schnell erwerben. Man hofft daher, daß die Generalintendanz diesen Schritt nicht halb thun, sondern Hrn. Taubert nach diesem Interregnum ganz beim Theater fesseln werde; Hr. Möser könnte sich ja immer noch als Lehrer und Leiter der sogenannten „Musikklasse“ (Accessisten der Capelle) nützlich machen. Auch für den thätigen u. eifrigen Hrn. Henning würde sich gewiß ein Amt finden lassen, wozu er sich besser qualifizirte, als zum Operndirigenten.
Sr. Wohlgeboren
Hrn [Dr.] Rob. Schumann
Redacteur der „neuen Zeitschrift für Musik.“
Leipzig
[BV-E, Nr. 1962:] Mit Notiz.
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