Sehr geehrter Herr.
Nach einer eben Statt gefundenen Berathung mit den Herrn Bach, Kümmel u. Lortzing muß ich Ihnen mit Bedauern anzeigen, daß es – nach einstimmiger Meinungsäußerung – unmöglich ist, die heute Abend nothwendigen Musikstücke von Substituten spielen zu lassen. Es geht dies um so weniger, als das Publikum sich in einer gereizten Stimmung befindet, die auszuführenden Musikstücke ohnehin nicht die vortrefflichsten, die Stimmen aber schlecht geschrieben sind u. der Dirigent, Herr Kümmel, unter diesen Umständen die Verantwortlichkeit nicht übernehmen will u. kann.
Das Allermindeste was wir unsererseits beanspruchen müßen, ist daß entweder:
1, Von jeder Geige 2 Personen, von Bratsche u. Baß eine Person, u. für die gesammten Blasinstrumente wenigstens einige Personen des gewöhnlichen Orchesters bleiben; oder daß
2, die Queisser’schen Musiker ins Theater kommen; oder daß endlich
3, die zu wählenden guten Substituten Heute Nachmittag um 4 Uhr sich zu einer Probe im Theater einstellen, deren Kosten wir aber allerdings nicht übernehmen können.
Daß im letzten Falle wenigstens die Mitglie-|2|der unseres Orchesters bleiben müßen, die auch an den beiden Meßsonntagen im Theater sind, versteht sich wohl von selbst.
Sehen Sie in diesen Anerbietungen gefälligst unsere Bereitwilligkeit, zu thun, was wir im Stande sind.
Mit vollkommenster Hochachtung
Ihr
ganz ergebenster
R. Blum.
vH. 11. Dec. 1843 um 10 Uhr.
|4| Herrn Dr R. Schumann
Hier
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