Berlin d 18 December 1839
Lieber Schumann!
Die Novelette ist im besten Zuge, von der ich im letzten Schreiben sprach, und Sie können sie mitnehmen wenn Sie herkommen, wo man Sie wol Sonntag d. 22sten erwarten darf. Heut war Müller hier, er trägt mir auf Ihnen zu sagen, daß er die dringende Bitte um baldigste Honorarzahlung nur gethan habe weil er in augenblicklicher Verlegenheit gewesen, die aber jetzt gehoben, und es also damit keine Eile mehr habe. Kürzen will er aber nichts lassen, und lieber den Aufsatz zurück haben. Nun, Sie werden ihn ja sprechen. Ich selbst bitte Folgendes: mir die Nummern 33, 34 des elften Bandes mitzubringen, die mir nicht zugegangen, und auch das Lied von Shakespeare, wenn noch nicht daran gestochen wird. Ich möchte ein Paar Akkordlagen ändern, oder es auch ganz zurücknehmen, wenn Ihnen der „Phönix“ den ich zu Fräul. Clara’s Geburtstag komponirt besser gefallen sollte. Mit Grüßen an Sie u. Sie Ihr
F. H. Truhn.
Haben Sie den gemeinen Artikel in der Voß’schen Zeitung von 16 d. M. gegen Spontini von dem unfläthigen Rellstab gelesen! Schändlich!
Herrn Rob. Schumann
Wohlgeboren
Leipzig
[BV-E, Nr. 1431]
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