Leipzig 6 Nov. 38.
Lieber Schumann
In Bezug auf Ihren Brief vom 27. Oct., – der zum großentheil aber schon durch unsre letzte Sendung von Zeitungen, Briefen u. Musikalien erledigt ist – melde ich Ihnen – menschliche Theilnahmäußerungen noch aufzuschieben gezwungen, – kürzlich folgendes Geschäftliche: Das Manuscript <st> lernt allerdings dünn werden. Mit Wedelianis u. Beckerianis habe ich <halt> haushalten müssen mehr als, wie scheint, dem<> Publikum<> recht ist. Ich selbst konnte nicht liefern was ich wollte u. sollte wie Sie selbst finden werden. <i>In N. 41. aber solls los gehen: Die <Con> Relation6 über d. Abonnementconcerte<> (zu denen Wenzel <wie> nicht, wie überhaupt zu nichts, zu bringen ist), Liederschau, Gesangschulen, Violinschulen, neue Opern. Daß ich noch sowenig selbst <> an größern Artikeln liefern konnte ist traurig, <>aber warlich nicht meine Schuld. Die Violinschule besonders liegt mir drückend am Herzen, – <ich fühle mich wie die Kraft d> – es fehlt mir das Zutrauen zu mir selbst zu sehr u. es wird mir nichts bleiben als eine vorläufige kürzere Anzeige. Ein<e> Ave Maria v. Mendelssohn – habe ich Becker noch nicht gesandt – soll ich? – oder wollen Sie,? soll ich was drüber sagen? vielleicht mit dem Zusatz „Eingesandt“? – aber ich werde kaum Zeit finden. Wenn ich einmal denke das Drängendste beseitigt und ein paar freie Stunden oder Tage zu haben, da kommt ein Virtuos oder sonst was neues. Gegenwärtig ist die France musicale hier, representirt durch einen Herrn Schröder, und hat uns, nachdem wir uns erst gegenseitig etwas angewundert hatten, daß wir solange nichts voneinander gehört gute Kameradschaft, <so> longa manu angeboten. Er geht nach Dresden wo er die Dietz u. Clara hören <> u. mir über die erstere berichten will. – Ihren Text zur Beilage erwarten <mich> wir sehr. – <> Aber wenn Sie nur einigermaßen es er-, oder sich bezwingen können so schaffen Sie vor Allem was über Claviersachen, das <wird namentl.> überhaupt was von Ihnen geeignet sei<>, die nach und nach aufgehenden Mäuler zu stopfen. <Die Zeitung> „Die Zeitung“ – sagt mir neulich einer ganz ernsthaft ins Gesicht, <> „ist seit einiger Zeit so „schlechcht“, so schlechcht“ – daß das eine Explosion gab können Sie denken. Doch glaub ich man<> könnte dem jungen Manne, der viel Gewicht darauf zu legen scheint eine <> etwas ausführl. <>, Besprechung <vielleicht> einer Ouvertüre – von denen neuerdings eine „gedrickt“ ist, zu gestehn Den [sic] Griepenkerl habe ich heute geschrieben – (Der – Griepenkerl! er hat mir noch nichts geschickt.); An Dorn, Sobolewsky – vielleicht Lobe denke ich es nächstens zu thun
Die Euterpe ist tod, aber Stegmeyer nicht (er sollte es nach dem Gericht). Die E. ist tod; Die<> große Concertdirection hat den Schlag geführt – noch einige convulsivsche Zuckungen, und aus wars. Nur in der 2ten Section <lebt> webt sie noch fort, gespensterhaft, rache drohend. Das Publikum<> staunt u. zürnt, das Tageblatt spricht flammende Worte – die große Direction – schweigt und bewahrt eine classische Ruhe.
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Von Wedel habe ich 2 Aufs. über die Hugenotten u. d. Nachtwandlerin, die ich vorläufig zurücklegen muß. –
Nun also raffen Sie sich auf und schreiben Sie mir nur überhaupt irgend etwas, was ich drucken lassen kann – Schon denken die Leute <>Sie wollen Ihre Hand allmahlig [sic] ganz abziehn, und <ich soll unabhäng> und sehn auf eine Unabhängigkeitserklarung [sic] von mir auf – <>und da wird ihnen höllenangst. – Auch die Musikhändler drohen mit Rebellion – Hofmeister will nichts mehr einschicken, wenn wir seine Sachen nicht anzeigen, das zielt freilich hauptsächlich auf
Ihren treuen Satrapen
O Lorenz.
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