Altona, bei Hamburg, d. 23sten Juli 1841.
Hochgeehrter Herr Doctor!
Angeregt und aufgemuntert durch eine Aufforderung in Ihrer sehr geschätzten „Neuen Zeitschrift für Musik“, in der Sie junge Komponisten zu Beiträgen für Ihre musikalische Beilagen einladen, wage ich es endlich Ihnen eine kleine Komposition zu senden, mit der offenherzigen Bitte, sie in einer Ihrer Zeitungen abdrucken zu lassen, falls Sie dieselbe dessen würdig finden sollten. Wäre es nicht der Fall, so würde allein dies schon hinreichend sein, mich von dem Unwerthe derselbe[sic] zu überzeugen; in keinem Falle könnte es meine Hochachtung gegen Sie auch nur im Geringsten schmälern. Da ich schon erfahren habe, daß Noten, die ich bei einem Briefe schickte, verloren gingen, so schloß ich diese in denselben ein, was nur leider der Deutlichkeit etwas schadet, was Sie mir aber hoffentlich nicht übel nehmen werden.
Mit der inständigsten Bitte, mir mein Anliegen nicht als unbescheiden auslegen zu wollen verbleibe ich
Hochachtungsvoll
Ew. Wohlgeb.
ergebenster
Carl Reinecke, der Tonkunst Beflissener.
(Adr: Palmaillenstrasse No 31 in Altona)
Sr. Wohlgeb. H. Dr Robert Schumann in Leipzig.
Dem
Herrn Dr Robert Schumann,
Wohlgeb.
Redakteur der „Neuen Zeitschrift für Musik“
in
Leipzig. –
frei
[BV-E, Nr. 1968:] C. Reinecke. [beantwortet:] + [Versand:] fr. [Bemerkung:] Mit Beitr. f. Beilage. [GN, NZfM XV/24: 21. September 1841, S. 96:] Juli […] 23. Altona, v. R.
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