23.01.2024

Briefe



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ID: 7759
Geschrieben am: Samstag 30.08.1879
 

Berchtesgaden d. 30 Aug 1879.
Liebe Freundin,
da liege ich nun ┌ein wahres Schmerzenslager!┐, und kann nicht fort, der Doctor meinte zwar, ich würde Montag reisen können, ich glaube es aber noch nicht, aber, geht es so besser fort, so hoffe ich am Dienstag so weit zu sein. Ich bekam nämlich eine Art Ischia [sic] im linken Bein, so daß ich jetzt 3 Tage auf einem Flecke liege – wohl Folge einer starken Erkältung, nach Gastein ist eben der Körper viel empfänglicher. Hätte ich nur wenigstens für die Entbehrung in München |2| hier den Naturgenuß, aber ach, ich sehe nur die Berge von meinem Lager aus, <>mit der Sehnsucht hinaus!
Sie erfahren es durch Levi sobald wir kommen! ich wollte Ihnen heute nur direct eine Erklärung f. unser Außenbleiben gegeben◊2. Die arme Marie, sie muß mich pflegen wie ein kleines Kind, dabei humpelt sie selbst noch.
Adieu, liebe, gute Freunde! ich denke Sie genießen in vollen Zügen! –
|3| Marie grüßt sehr mit mir
Ihrer
getreuen
Clara Schumann.
Herzogenbergs sind rührend gut für mich – wir leben sehr gemüthlich zusammen. Sie wollen aber in München nur eine Nacht bleiben – ich glaube, sie fürchten die Kosten. Hier leben wir merkwürdig billig.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Berchtesgaden
  Empfänger: Volkland, Henriette (1640)
  Empfangsort: München
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
296ff.

  Standort/Quelle:*) D-F, s: Autogr. K. Schumann, Nr. 60
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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