23.01.2024

Briefe



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ID: 8860
Geschrieben am: Dienstag 21.10.1856
 

Geehrter Herr Henkel,

nur einige Worte:
der 26te Sonntag Morgen ist mir recht, ich reise Morgen, Mittwoch Früh, und hoffe Abends, oder Donnerstag Vormittag in Frankfurth einzutreffen. Im Museum mußte ich abschreiben, weil ich schon am 8ten Nov. in Kopenhagen eintreffen muß. Es ist mir sehr leid, ist aber nicht zu ändern. Wie sehr freundlich ist Ihr und Ihrer lieben Frau Anerbieten, und mit wie vieler Freude hätte ich das angenommen, jedoch habe ich eine Begleiterin bei mir, und möchte doch nicht Ihnen zu zwei Personen zur Last fallen – wäre dies nicht, <> wie gern hätte ich ein bescheidenes Stübchen (wie Sie sagen) bei lieben gemüthlichen Leuten allem Andren vorgezogen. Haben Sie herzlichsten Dank dafür! – Ein Flügel ist bereits gestern unter Adresse Ihres Herrn Bruder abgegangen, ich belästige nicht gern vornehme Leute, will nicht gern Angst und Sorgen bereiten. So wäre denn heute nichts weiter zu erwähnen.
Nehmen Sie freundlichsten Dank für Alles – Sie Beide schönstens grüßend
Ihre
ergebene
Clara Schumann.

Düsseld. d. 21 Octbr. <> 56.

NB: Wegen Kürze der Zeit lege ich das Programm bei. Sollten Sie Eines oder das Andere verändert wünschen, so können Sie es ja einrichten daß nur ein Theil der Programme abgezogen, die Anderen aber, welche am Eintritt in den Saal vertheilt werden, erst, nachdem wir uns gesprochen, gedruckt werden. Die Herren zum Quintett laden Sie bitte in meinem Namen ein, und setzen dann die Namen auf’s Programm, auch Frl. Diehl.(?)
Verzeihen Sie noch ein Nota bene:
So eben kommt meine Begleiterin und theilt mir mit, daß sie in Frankfurth Verwandte habe, bei Denen sie vielleicht bleiben könne. Sollte dies der Fall sein, so nehme ich Ihr gütiges Anerbieten an und wohne bei Ihnen. Da es jedoch zu unbestimmt ist, ob ich Mittwoch Abend oder Donnerstag Früh komme, auch
ich nicht gern Sie noch spät Abends stören möchte, so steige ich jedenfalls erst im „Pariser Hof“ ab.
[Beilage]
Programm
1) Quintett von R. Sch.
2) Gesang.
3) Sonate (D moll Op. 29) von Beethov.
__________

Zweiter Theil.
4) Zwei Moments musicales, (das Zweite in ungarischem Character) von F. Schubert und Scherzo à Capriccio (Fis moll) von F. Mendelssohn-Bartholdy.
5) Gesang.
6) Variationen über <> ein Thema aus der Eroica-Symphonie von Beethoven.
__________

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Düsseldorf
  Empfänger: Henkel, Heinrich (2405)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 16
Robert und Clara Schumanns mit Bernhard Scholz und anderen Korrespondenten in Frankfurt am Main / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Anselm Eber / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-027-8
576-579

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus.ep. Schumann, K. 172
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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