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ID:
8862

Geschrieben am:
Mittwoch 12.11.1856

Kopenhagen d. 12 Nov. 1856.

Lieber Herr Henkel,

haben Sie Nachsicht mit mir wenn ich Ihnen erst heute für die mir überschickten 122 r danke, und für Vieles Andere noch! wie waren Sie und Ihre liebe Frau so freundschaftlich für mich! In Göttingen ging mir’s gut, aber denken Sie, von Cassel, wohin ich schon um 7 Uhr kam, ging der Zug nach Göttingen erst um 11 ½ Uhr Nachts ab, ich kam also um 2 Uhr dort an, und hatte am selben Abend das Concert, Tags darauf beim König von Hannover, was mir ganz unerwartet kam. In Hamburg konnte ich nur einen Tag ruhen – ich brachte ihn wirklich liegend zu, da ich ganz unwohl dahin kam. – Hier habe ich gestern zum ersten Male gespielt, Beifall genug gefunden. Gern wüßte ich, wie es mit dem Instrument geworden? Ich hatte den Brief an Frl. Janitsch, Dasselbe betreffend, bei Ihnen liegen lassen – vielleicht ist er zu spät an Dieselbe gelangt? ich schrieb an Klemms deshalb. Begierig bin ich darüber von Düsseld. zu hören! haben Sie das Instrument nicht auspacken lassen, so bitte ich Sie, schicken Sie es lieber direct an J. B. Klems in Düsseld. zurück. Es ist doch nicht sicher genug, wenn ich komme – Joachim kann keinenfalls diesen Winter.

Herzlich grüße ich Sie Beide – behalten Sie ein wenig lieb

Ihre

dankbar ergebene

Clara Schumann.

NB: Brahms hat mir wieder Grüße für Sie aufgetragen.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Kopenhagen

Empfänger:

Henkel, Heinrich (2405)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 16
Robert und Clara Schumanns mit Bernhard Scholz und anderen Korrespondenten in Frankfurt am Main / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Anselm Eber / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-027-8
Seite: 580f.

Standort/Quelle:^*)
D-B, s: Mus.ep. Schumann, K. 173

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	8862
Geschrieben am:	Mittwoch 12.11.1856	Kopenhagen d. 12 Nov. 1856. Lieber Herr Henkel, haben Sie Nachsicht mit mir wenn ich Ihnen erst heute für die mir überschickten 122 r danke, und für Vieles Andere noch! wie waren Sie und Ihre liebe Frau so freundschaftlich für mich! In Göttingen ging mir’s gut, aber denken Sie, von Cassel, wohin ich schon um 7 Uhr kam, ging der Zug nach Göttingen erst um 11 ½ Uhr Nachts ab, ich kam also um 2 Uhr dort an, und hatte am selben Abend das Concert, Tags darauf beim König von Hannover, was mir ganz unerwartet kam. In Hamburg konnte ich nur einen Tag ruhen – ich brachte ihn wirklich liegend zu, da ich ganz unwohl dahin kam. – Hier habe ich gestern zum ersten Male gespielt, Beifall genug gefunden. Gern wüßte ich, wie es mit dem Instrument geworden? Ich hatte den Brief an Frl. Janitsch, Dasselbe betreffend, bei Ihnen liegen lassen – vielleicht ist er zu spät an Dieselbe gelangt? ich schrieb an Klemms deshalb. Begierig bin ich darüber von Düsseld. zu hören! haben Sie das Instrument nicht auspacken lassen, so bitte ich Sie, schicken Sie es lieber direct an J. B. Klems in Düsseld. zurück. Es ist doch nicht sicher genug, wenn ich komme – Joachim kann keinenfalls diesen Winter. Herzlich grüße ich Sie Beide – behalten Sie ein wenig lieb Ihre dankbar ergebene Clara Schumann. NB: Brahms hat mir wieder Grüße für Sie aufgetragen.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Kopenhagen
Empfänger:	Henkel, Heinrich (2405)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 16 Robert und Clara Schumanns mit Bernhard Scholz und anderen Korrespondenten in Frankfurt am Main / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Anselm Eber / Dohr / Erschienen: 2020 ISBN: 978-3-86846-027-8 Seite: 580f.

Standort/Quelle:^*)	D-B, s: Mus.ep. Schumann, K. 173
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla