Schwerin d. 27 Nov. 1867.
Lieber Stockhausen,
herzlichen Dank für Ihren lieben Brief!
wie thut es mir leid, daß Sie wieder so erkältet waren! Schonen Sie sich nur ja, und, sollte Ihnen das Concert in Berlin zu viel werden, so lassen Sie es ja, ich kann es auch allein geben, wenngleich natürlich lieber mit als ohne Sie! – |3| Das<ß> ist aber ein <>Irrthum mit dem 3ten, die Annonce ist für d. 9ten, übrigens auch nur eine vorläufige Anzeige, die ich auf dringendes Zureden der Leute, die wirklich ’mal ganz warm geworden waren, machte. Schaden konnte dies ja nicht, denn so lange nichts Bestimmtes angezeigt hat man ja auch noch keine Verpflichtung. Festsetzen möchte ich aber natürlich die Sache nicht ohne Ihre Einwilligung. Ich schrieb |2| Ihnen über Alles Dies im verlornen Briefe. Gestern that ich es wegen Braunschweig. In Dresden bleibt es natürlich beim 2ten Dec. –
Ich komme morgen Donnerstag Abend 6 Uhr 15 M. nach Hannover,
hoffentlich auch Sie morgen, wir haben am Freitag manches zu
besprechen, und vor allem an den Vater genau wegen der Duett-Probe
zu schreiben, worüber er sich sicherlich sehr beunruhigt. Ich hoffe wir kommen am Sonntag |4| früh genug nach Dresden, um daß Sie das Duett am Abend noch mit der Chmelik probieren können – das ist ganz wichtig. Auch müssen Sie ja noch Schritte thun wegen der Begleitung – vielleicht thut es Reichel – es wäre wohl gut schrieben Sie Diesem ein paar Zeilen vorher durch Friedel, und bäten ihn dann für Montag zu einer Probe. Wie froh bin ich über das bessere Befinden Ihrer lieben Frau! grüßen Sie sie herzlich.
Ihre alt ergb
Cl. Sch.
Verzeihung für die Eile!
Bitte bringen Sie mir meine Schlummerrolle [?] mit – Friedchen hat sie wohl gebracht? Meinen Brief durch Töpken werden Sie wohl nun haben?
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