Leipzig1 d. 4 Nov. 1871.
Lieber Johannes,
noch ein Wort wegen der Gavotte. Ich <h>lasse sie heute abschreiben (bei mir) gebe sie Senff aber nicht eher, als bis Du ihm einige Zeilen, oder mir direct, schickst, (nachdem Du den Titel gesehen, den er Dir erst schicken soll), daß Alles abgemacht, und ich sie ihm geben kann. Also zögere nicht, bitte, denn die Nachfragen darnach sind groß auch in Dresden wollte Friedel sie gleich haben.
|2| Freilich, ohne Deinen Namen ist es <einen[?]> ein Schaden für den Verleger – der muß ihm ja Schutz geben. Meine Adresse ist von nun an bis zum 9ten Bremen, dann bis 12ten Oldenburg.
Härtels sagte ich von Dir, und aber nichts von Solo-Quartetten, sondern, sie möchten nur an Dich schreiben, wenn sie Etwas wünschten. Das, finde ich, müssten sie thuen. Härtel sagte, wenn damals Reinecke oder Schleinitz ihm abgeredet hätten, so hätte sie das nicht bestimmen können, aber es sey Einer |3| gewesen, der Dich sehr hoch halte, immer für Dich geschrieben habe ect. ect. Das habe sie so stutzig gemacht – der Esel war – B….!!!
Mit England überlege ich wegen der Gavotte. Bringe ja auch das wegen Einzeichnung <erst[?]> des Eigenthumsrechtes (ich verstehe davon nichts und konnte es nicht besprechen) in Ordnung, überhaupt Alles schriftlich. Senff klagte sehr, daß er durchaus kein Original-┌Werk┐ von Dir erhalten könne! willst Du nicht auch ’mal an ihn denken?
Ich bin eigentlich froh, daß |4| daß Du im Kronprinz bleibst, da bist Du gewiß comfortabler und mir ist’s behaglich zu wissen wo Du hausest oder heimsest, wie <hier>┌in Dresden┐ an einer Gedenktafel an unserer ehemaligen Wohnung steht.
Sey herzlichst gegrüßt, auch Frau Frege sendet freundl Gruß. Die Antwort auf Deinen Brief der mich gestern bei Senff erwartete, schreibe ich nächstens ’mal ruhiger als heute, wo jede Stunde ihre Bestimmung hat.
Deine alte
Clara.
Das Honorar war Senff recht.
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