23.01.2024

Briefe



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ID: 1025
Geschrieben am: Samstag 06.02.1841
 

Leipzig, den 6ten Februar 1841.

Euer Wohlgeboren

muß ich für jetzt wie späterhin um Nachsicht bitten, wenn ich nicht auf jeden Ihrer geschätzten Briefe, mit denen ich Sie bald fortzufahren ersuche, ausdrücklich antworte und deren Empfang bescheinige. Es ist mir dies nicht möglich bei meiner großen Correspondenz, bei meinen sonstigen vielfachen Beschäftigungen und Arbeiten.

Haben Sie nun besten Dank für Ihre neuliche Sendung. Der Ton, die Ansicht darin gefallen mir ganz wohl. Es ist seit Ihrer letzten Correspondenz eine ziemliche Lücke bis jetzt, die Sie recht bald ausfüllen möchten.

|2|Auch für Ihr mitgesandtes Lied meinen Dank. Doch scheint es mir für die Beilagen zu ernst und finster. Ich muß bei der Auswahl zu diesem auch auf meinen Verleger Rücksicht nehmen, dem sie ohnehin ein ziemliches Geldopfer kosten. Senden Sie mir ein Heiteres, vielleicht mehrere.

Das Lied bleibt übrigens, wenn es gedruckt wird, Ihr Eigenthum und der Verleger darf es nicht einzeln verkaufen, wenn Sie es wünschen.

Ihre gedruckten Lieder habe ich schon seit lange meinem Referenten für Gesang übergeben; er ist aber mit Besprechung so vieler älterer noch im Rückstand, daß Sie nur darin den Grud finden wollen, warum die Ihrigen noch nicht angezeigt sind.

Ueber Geiger’s Wlasta, Hoven’s Turandot |3| haben Sie wohl die Gefälligkeit mir fürerst [?] nach Ihrer besten Ueberzeugung zu berichten. Ihr Name bleibt gegen Jedermann verschwiegen, wie Sie versichert sein können.

Auch von meiner Frau, der Ihrigen freundschaftliche Empfehlung. Es wird mich freuen, wenn Sie Ihr vielleicht einmal die vier Hefte Lieder (Myrthen) zu verschaffen suchten, die ich meiner Frau, da sie auch meine Braut, dedicirt. Vielleicht sagt Ihnen Einiges darin zu.

In Hoffnung baldiger guter Nachrichten

Ihr

ergebenster

Robert Schumann




"...Haben Sie nun besten Dank für Ihre neuliche Sendung ... Auch für Ihr eingesandtes Lied meinen Dank. Doch scheint es mir ... zu ernst und finster. Ich muß bei der Auswahl ... auch auf meinen Verleger Rücksicht nehmen ... Senden Sie mir ein heiteres, vielleicht mehrere..."
[Kat. Hinterberger Nr. 2: ca. 1935, S. 39, Los 285 (gekürzt)]





"...Es ist mir dies nicht möglich bei meiner grossen Correspondenz, bei meinen sonstigen vielfachen Beschäftigungen und Arbeiten. Haben Sie nun besten Dank für Ihre neuliche Sendung. Der Ton, die Ansicht darin gefallen mir ganz wohl... Auch für Ihr eingesandtes Lied meinen Dank. Doch scheint es mir für die Beilagen zu ernst und finster. Ich muß bei der Auswahl zu diesen auch auf meinen Verleger Rücksicht nehmen, dem Sie ohnehin ein ziemliches Geldopfer kosten. Senden Sie mir ein heiteres, vielleicht mehrere... Auch von meiner Frau der Ihrigen freundschaftliche Empfehlung. Es wird mich freuen, wenn Sie Ihr vielleicht einmal die vier Hefte Lieder (Myrthen) zu verschaffen suchten, die (ich) meiner Frau, da sie auch meine Braut war, dedicirt..."
[Kat. Nebehay, Liste 66: 02.1980, S. 33, Los 244 (gek., mit Faksimile)]


























  Absender: Schumann, Robert (1455)
  Absendeort: Leipzig
  Empfänger: Barth, Gustav (145)
  Empfangsort: Wien

  Standort/Quelle:*) unbekannt
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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