23.01.2024

Briefe



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ID: 11180
Geschrieben am: Samstag 25.10.1879
 

Frankfurt den 25ten Oct. 79.
Lieber Levi!
Heute nur in Kürze das Nöthigste! Dank fürerst wegen Ihrer Bemühungen bei Heyse. Ich habe Brahms den Brief geschickt u. Sonstiges über Kalbeck geschrieben u. erwarte dessen Antwort. Aus Kalbecks Brief ersehe ich, dass derselbe noch in Breslau ist, u. da ich am 15ten Nov. dorthin reise, kann ich mit ihm mündlich mich besprechen, was mir sehr angenehm wäre.
Den Werken meines Mannes soll ein Anhang beigefügt werden, in dem dann auch der Anfang der B dur Symphonie erwähnt werden könnte. Die Symphonie hätte ich gerne corrigirt bis Anfang Dec. Sie erhalten nächstens ein Exemplar zu dem Zwecke.
Leider ist es mir jetzt nicht mehr möglich im November nach München zu kommen; ich gehe nach Leipzig u. Breslau. Im December (verzeihen Sie ich war zerstreut) kann es vielleicht einrichten, wenn ich es mit Karlsruhe wo ich am 13ten Dec zu spielen versprochen, vereinigen kann. Dann würde ich aber nicht auf die Quartettunterhaltung rechnen. Können Sie es also am 8ten od. 9ten Dec. arrangieren, so liesse sich darüber sprechen.
Was Frank betrifft, haben Sie indessen wohl gehört, dass Hülsen bereits für Beförderung des Chormeisters zum Capellmeister, gleich am Tage nach Eckerts Tode gesorgt hatte. Frank hatte heute die Nachricht, welche ihn sehr freut, dass seine komische Oper „Adam de la Halle“ in Karlsruhe angenommen ist.
Stockhausen geht allerdings nächsten Herbst von der Schule ab, wird aber wohl hierbleiben.
Nun addio, lieber Freund! Ich bin sehr beschäftigt. Eugenie8 bitte [sic] Sie sehr um die Freundlichkeit bei der Ziehung der Münchener Ausstellung9 nachzusehen, ob sie nicht etwa auf das Loos No 37. Serie 404 einen Feuerbach od. Lenbach gewinnt.
Bitte, fragen Sie doch Lenbach, wie die letzte Photographie geworden ist; er hatte versprochen, sie mir zu schicken.
Mit herzlichsten Grüßen
Cl. Sch.

P.S. Bitte nehmen Sie meinen Vorschlag d. 9 Dec. noch nicht als Zusage, ich muß erst noch eine Antwort abwarten die wahrscheinlich verneinend ausfällt, wenn aber nicht, so kann ich um die Zeit nicht nach München kommen.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Levi, Hermann (941)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 5
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Franz Brendel, Hermann Levi, Franz Liszt, Richard Pohl und Richard Wagner / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik, Axel Schröter und Klaus Döge / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-86846-016-2
814ff.

  Standort/Quelle:*) D-Zsch, s: 6813-A2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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