Lieber Levi,
ich komme, in alter Weise, Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche zu dem morgenden Tage zu senden, den Sie hoffentlich wieder ganz genesen feyern, und Viele danach! –
Welch eine Täuschung haben Sie uns neulich bereitet! wir hatten schon einen gemüthlichen Abend bei Sommerhoff’s besprochen, und war es uns Allen sehr leid, daß Sie nicht kamen. Eine Beruhigung hatte ich aber durch Ihre Carte, das war über Ihres lieben Vaters Befinden. Sie schrieben nichts darüber, und das nahm ich für ein gutes Zeichen.
Eugenie ist ganz wohl wieder, ich leider weniger, la-borire furchtbar an Rheumatismus in Fuß und Kieen. Aber zu thuen habe ich viel, die Schumann-Ausgaben müssen nun bis Weihnachten beendet sein, u. da büffele ich gehörig.
Die herrliche Büste erfreut meine Kinder täglich, u. ich hoffe wir bekommen vom lieben Hildebrand bald das dafür bestimmte Postament. –
Noch eine Bitte: ich schulde immer noch die Claviermiethe u. einen Transport, besorgen Sie mir das doch ja, ich bitte sehr darum, Sie wissen, ich bin gern pünctlich in Zahlungsangelegenheiten. Veranlassen Sie doch den Herrn (?) daß er mir einfach eine Nota schickt.
Und nun, lieber alter Freund, leben Sie wohl und guter Dinge, und vergessen Sie nicht ganz
Ihre
herzlich erg.
Clara Schumann.
An Herrn Dr. Solbrig freundlichen Gruß. Sind Fiedler’s da, so bitte auch Grüße an Diese.
Marie und Eugenie senden ihre besten Glückwünsche! –
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