Frankf. a. M. d. 19 Sept. 81
Liebe gute Frau Seligmann,
leider kann ich Sie jetzt nicht sehen – ich gehe nicht nach Düsseldorf, da ich kürzlich erst zwei große Reisen nach Hamburg u. München gemacht habe, und meine |2| Kinder darauf drängen, daß ich mich die Weihnachtswoche ganz ausruhen soll, umsomehr, als ich im Januar wieder eine Konzertreise nach Stuttgart vorhabe.
So muß ich dann jetzt auf die Freude Sie zu sehen verzichten,|3| hoffe aber sehr im Frühjahr, vielleicht in der Osterwoche kommen zu können, wo man dann auch nicht so viel wegen des Wetters riskiert, wie jetzt.
Haben Sie Dank, liebe beiden Freunde, daß Sie meiner gedacht, und glauben Sie, daß oft in Gedanken |4| und mit ganzem Herzen bei Ihnen ist
Ihre alte, aufrichtig ergeb
Clara Schumann
PS: Da fällt mir noch etwas ein, was ich beinah zu fragen vergessen hätte. Ich habe eine sehr talentvolle Schülerin [Rest fehlt]
Frohe Weinachten wünsche ich Ihnen Allen! – Meine Töchter grüßen freundlich!
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