Briefe

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	ID:
	11635
	 
	
	
	 Geschrieben am: 	
	Montag 08.01.1883 

	
  
	
			
				 Frankfurt d. 8ten Jan 83.



Geehrter Herr Kalbeck.

Ihre Sendung habe ich erhalten und mit Interesse gelesen; ich finde den Artikel1 sehr hübsch, kann Ihnen aber nicht verhehlen, dass es mich unangenehm überrascht zu sehen, dass Sie das Ihnen anvertraute Material zu Feuilleton-Artikeln benutzen, was durchaus gegen unsere Verabredung ist. Ferner hatten Sie mir das Versprechen gegeben, nichts ohne meine Einwilligung |2| drucken zu lassen, und ich musste zu meinem Schrecken sehen, wie Sie eine mir nahestehende Person, meine Schwägerin Therese,

compromittiren. Dass ich unter solchen Umständen Ihnen kein weiteres Material überlassen kann, versteht sich von selbst. Als ich Ihnen die Arbeit überliess, geschah es überhaupt in der Voraussetzung, dass Sie Zeit hätten, hier an Ort und Stelle das vorhandene Material zu |3| besichtigen und zu verwerthen.

Schliesslich bitte ich Sie mir die Manuscripte meines Mannes sofort zurückzuschicken, da meine Kinder sie gerne wieder haben wollen.

Aufrichtig bedauernd, dass unsere Beziehungen zu keinem bessern Resultate geführt haben

Ihre

ergebene

Clara Schumann.	
				
				
	
	
		
	

			 
		
	Absender: 
			 Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)	
		
	

		   	Absendeort: 
	 Frankfurt am Main
	

			 
		Empfänger: 
	
			 Kalbeck, Max (785)	
	
	

			 
		
	Empfangsort: 
	 

	

		 
		Schumann-Briefedition: 
		Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
Seite:  648f. 

	
	
	 
	Standort/Quelle:^*)
	 D-Zsch, s: 6731-A2
	
	
	 
	
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


	
	 

	
	 
	







 

Pflichtfeld Fehlerbeschreibung*


ID:	11635
Geschrieben am:	Montag 08.01.1883	Frankfurt d. 8ten Jan 83. Geehrter Herr Kalbeck. Ihre Sendung habe ich erhalten und mit Interesse gelesen; ich finde den Artikel1 sehr hübsch, kann Ihnen aber nicht verhehlen, dass es mich unangenehm überrascht zu sehen, dass Sie das Ihnen anvertraute Material zu Feuilleton-Artikeln benutzen, was durchaus gegen unsere Verabredung ist. Ferner hatten Sie mir das Versprechen gegeben, nichts ohne meine Einwilligung \|2\| drucken zu lassen, und ich musste zu meinem Schrecken sehen, wie Sie eine mir nahestehende Person, meine Schwägerin Therese, compromittiren. Dass ich unter solchen Umständen Ihnen kein weiteres Material überlassen kann, versteht sich von selbst. Als ich Ihnen die Arbeit überliess, geschah es überhaupt in der Voraussetzung, dass Sie Zeit hätten, hier an Ort und Stelle das vorhandene Material zu \|3\| besichtigen und zu verwerthen. Schliesslich bitte ich Sie mir die Manuscripte meines Mannes sofort zurückzuschicken, da meine Kinder sie gerne wieder haben wollen. Aufrichtig bedauernd, dass unsere Beziehungen zu keinem bessern Resultate geführt haben Ihre ergebene Clara Schumann.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Kalbeck, Max (785)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 4 Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020 ISBN: 978-3-86846-015-5 Seite: 648f.

Standort/Quelle:^*)	D-Zsch, s: 6731-A2
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla