Briefe

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ID:
11637

Geschrieben am:
Dienstag 23.01.1883

Frkft d. 23ten Jan. 83.

Geehrter Herr Kalbeck.

Ihr letzter Brief erschwert mir sehr meinen Entschluss, auf der anderen Seite fällt aber in die Waagschale ein Gefühl des Zweifelns und der Unlust an der Sache, das ich durchaus nicht zu bewältigen vermag. Als ich Ihnen vor Jahren die Arbeit übertrug, versicherten Sie mir, dass Sie sich derselben mit ganzer Hingabe und Begeisterung widmen würden, versprachen, dass Sie zeitweise hier das Material, welches ich nicht aus den Händen geben kann, beschäftigen und bearbeiten wollten, wobei Sie gewiss manches Interessante |2| gefunden hätten. Ich glaubte damals sicher, dass die Arbeit in 2–3 Jahren vollendet sein würde. In alle Diesem habe ich mich getäuscht. Indessen sind nun verschiedene andere Werke (das v. Jansen wird nächstens bei Haertels kommen) erschienen, die, zusammen genommen, mir für jetzt genügend erscheinen, und so bin ich denn entschlossen, die Sache aufzugeben und bitte Sie mir das Material zurückzusenden.

Es ist mir aufrichtig leid, dass es so gekommen ist, und zeichne ich mich in aller Hochachtung

Ihre ergebene

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Frankfurt am Main

Empfänger:

Kalbeck, Max (785)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
Seite: 652f.

Standort/Quelle:^*)
?; Abschr. in D-Zsch, s: 6732-A2c

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla

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ID:	11637
Geschrieben am:	Dienstag 23.01.1883	Frkft d. 23ten Jan. 83. Geehrter Herr Kalbeck. Ihr letzter Brief erschwert mir sehr meinen Entschluss, auf der anderen Seite fällt aber in die Waagschale ein Gefühl des Zweifelns und der Unlust an der Sache, das ich durchaus nicht zu bewältigen vermag. Als ich Ihnen vor Jahren die Arbeit übertrug, versicherten Sie mir, dass Sie sich derselben mit ganzer Hingabe und Begeisterung widmen würden, versprachen, dass Sie zeitweise hier das Material, welches ich nicht aus den Händen geben kann, beschäftigen und bearbeiten wollten, wobei Sie gewiss manches Interessante \|2\| gefunden hätten. Ich glaubte damals sicher, dass die Arbeit in 2–3 Jahren vollendet sein würde. In alle Diesem habe ich mich getäuscht. Indessen sind nun verschiedene andere Werke (das v. Jansen wird nächstens bei Haertels kommen) erschienen, die, zusammen genommen, mir für jetzt genügend erscheinen, und so bin ich denn entschlossen, die Sache aufzugeben und bitte Sie mir das Material zurückzusenden. Es ist mir aufrichtig leid, dass es so gekommen ist, und zeichne ich mich in aller Hochachtung Ihre ergebene
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Kalbeck, Max (785)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 4 Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020 ISBN: 978-3-86846-015-5 Seite: 652f.

Standort/Quelle:^*)	?; Abschr. in D-Zsch, s: 6732-A2c
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla