23.01.2024

Briefe



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ID: 11818
Geschrieben am: Montag 05.05.1884
 

Frankf. d. 5 Mai 84.
Meine theueren Freunde,
ich bin so erschüttert von der Nachricht des neuen furchtbaren Verlustes, der Sie getroffen, daß ich keine Worte finde, aber ein Zeichen meines tiefsten Mitgefühls muß ich Ihnen doch geben. Ach, warum so Hartes über den besten Menschen kommen muß! und, daß Sie nicht bei dem Geliebten sein konnten, wie traurig. Armselig sind die Worte, wo das Herz so schmerzbewegt ist. Meine Gedanken begleiten Sie lieben beiden Dulder, und die arme Wine deren Herz wieder frisch bluten muß! Ein Trost ist mir aber der Gedanke, daß sie mit Ihnen ist. Ich lasse sie herzlich bitten, mir nur ein paar Worte zu senden, das ich wenigstens weiß, wie es Ihnen körperlich geht [und wo Sie sind?] – Ach, könnte ich zu Ihnen!
Die Kinder sind mit mir tief betrübt, bitten mich eben Ihnen dies zu sagen.
Liebe Beiden, lassen Sie sich die Hand drücken von
Ihrer
treuen
innig betrübten
Clara.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Bendemann, Eduard u. Lida (2058)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 6
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Eduard Bendemann, Julius Hübner, Johann Peter Lyser und anderen Dresdner Künstlern / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Renate Brunner, Michael Heinemann, Irmgard Knechtges-Obrecht, Klaus Martin Kopitz und Annegret Rosenmüller / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-86846-017-9
314f.

  Standort/Quelle:*) D-LEu, s: Sammlung Bendemann, Komponisten (Rep. IX, 3 47 B 133); Abschr. in D-Zsch, s: 4969-A2c, blaue Mappe
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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