Frankfurt a/m d. 25ten Oct.
Geehrter Herr Limburger!
Es ist mir recht leid, dass ich Ihnen mit meiner Absage für das Quartett Verlegenheit bereite, aber der Vorwurf, den Sie mir machen, ist ungerecht. Ich schrieb Ihnen im Frühjahr 78, als Sie mich zu dem Concerte engagirten, aus welchem nachher nichts wurde, dass ich im Quartett nicht für ein geringeres Honorar spielen könne, als im Concert, da die Anstrengung dieselbe sei. Hierauf erwiederten Sie mir dass Sie darüber erst Rücksprache nehmen müssten, u. sich das Weitere finden würde, wenn ich in Leipzig wäre. Vor einem Jahre spielte ich, wie Sie wissen, garnicht im Quartett, u. konnte dies Jahr, da die Frage nicht erledigt war, nichts davon erwähnen. Ihren heutigen Zeilen glaube ich entnehmen zu können, dass Ihnen meine damals ausgesprochene Bedingung convenirt, u. will ich gern, Ihnen meinen guten Willen zu zeigen mich auf der Rückkehr v. Breslau zu dem Zwecke noch ein paar Tage in Leipzig aufhalten. <>Ich könnte mich Ihnen dann aber nur Dienstag d. 25ten Nov. zur Verfügung stellen, u. das, fürchte ich, wird Ihnen nicht passen. Vorher kann ich es nicht einrichten, weil ich erst am 23ten nach Leipzig kommen kann und nach der Reise noch einen Tag ruhen muss. Sie wissen ja, wie gerne ich in Leipzig immer spiele, aber, wie ich Ihnen neulich schon schrieb, ich hätte es früher wissen müssen.
Mit freundlichem Grusse
hochachtungsvoll
Ihre
Clara Schumann
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