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ID:
13789

Geschrieben am:
Montag 12.12.1892

Frankfurt d. 12/12 92

Liebe Frau Fiedler,

ein Dankeswort möchte ich Ihnen und dem lieben Manne doch sagen für Ihre so große Bereitwilligkeit, mit der Sie meine Bitte erfüllten [sic] wollten. Leider wurde das Concert verschoben, aber ich hoffe für Ilona, daß es doch bald zustande kommt – |2| vielleicht vereinigt es sich mit Wien, wohin sie im Januar geht. Sie ist aus Wien gebürtig, ihre Familie dort eine arme Musiker Familie, an der sie hängt, wie eine treue Tochter. Sie ist ein gar liebes, frisches Wesen, hat viel gelernt, ist sehr temperamentvoll im Spiel und der Kunst warm ergeben. Ich |3| möchte nur allen solchen jungen Künstlerinnen einen Vater zur Seite wünschen, wie ich das Glück, ihn zu besitzen, gehabt habe. Es ist eine so große Gefahr, immer gelobt zu werden, keine Autorität neben sich zu haben.

Indem ich Ihnen Beiden ein frohes Fest wünsche, zeichne ich mich dankbarst

Ihre

getreue

Clara Schumann.

|4| P. S. Eugenie kommt Ende d. Woche zu uns zum Besuch für 3 Wochen. Es geht ihr sehr gut.

Von Marie herzlichen Gruß! –

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Frankfurt am Main

Empfänger:

Fiedler, Mary (450)

Empfangsort:
München

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
Seite: 961f.

Standort/Quelle:^*)
D-F, s: Autographensammlung der Musik- und Theaterabteilung, Nr. A30

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	13789
Geschrieben am:	Montag 12.12.1892	Frankfurt d. 12/12 92 Liebe Frau Fiedler, ein Dankeswort möchte ich Ihnen und dem lieben Manne doch sagen für Ihre so große Bereitwilligkeit, mit der Sie meine Bitte erfüllten [sic] wollten. Leider wurde das Concert verschoben, aber ich hoffe für Ilona, daß es doch bald zustande kommt – \|2\| vielleicht vereinigt es sich mit Wien, wohin sie im Januar geht. Sie ist aus Wien gebürtig, ihre Familie dort eine arme Musiker Familie, an der sie hängt, wie eine treue Tochter. Sie ist ein gar liebes, frisches Wesen, hat viel gelernt, ist sehr temperamentvoll im Spiel und der Kunst warm ergeben. Ich \|3\| möchte nur allen solchen jungen Künstlerinnen einen Vater zur Seite wünschen, wie ich das Glück, ihn zu besitzen, gehabt habe. Es ist eine so große Gefahr, immer gelobt zu werden, keine Autorität neben sich zu haben. Indem ich Ihnen Beiden ein frohes Fest wünsche, zeichne ich mich dankbarst Ihre getreue Clara Schumann. \|4\| P. S. Eugenie kommt Ende d. Woche zu uns zum Besuch für 3 Wochen. Es geht ihr sehr gut. Von Marie herzlichen Gruß! –
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Fiedler, Mary (450)
Empfangsort:	München
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 8 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-019-3 Seite: 961f.

Standort/Quelle:^*)	D-F, s: Autographensammlung der Musik- und Theaterabteilung, Nr. A30
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla