23.01.2024

Briefe



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ID: 14092
Geschrieben am: Freitag 27.04.1860
 

Berlin, den 27. April 1860.
Was soll da nun machen, wenn man einen Freund doch noch ein bißchen lieb hat, solchen Bitten widerstehen? Ich kann’s nicht, lieber Johannes, erwarte mich also morgen Sonnabend nachmittag (ich fahre 7 1/2 Uhr von hier). Zwar komme ich allein, wäre es aber dennoch nicht besser, Du bestelltest mir ein kleines Zimmer in einem Hotel, nahe Eurer Wohnung? Du bist dann weniger geniert, und ich kann ja doch den Tag über viel bei Dir sein. Willst Du mir wirklich entgegenkommen? So sehr es mich auch freut, so kostet’s Dir doch unnütz Geld!
Telegraphieren konnte ich Dir schwer – das Bureau ist 3/4 Stunden von uns entfernt, und Du erhältst ja diese Zeilen auch morgen früh. Ich sende sie sicherheitshalber unfrankiert.
Alles Weitere mündlich!
Herzlichste Grüße Dir und den Deinen.
Deine getreue
Clara.
NB. Soeben besucht mich eine Dame, welche mir erzählt, daß ihre Schwester auch morgen früh nach Hamburg fährt – sehr wahrscheinlich komme ich mit der zusammen, da ist’s wohl jedenfalls am Ende besser, Du fährst mir nicht entgegen, dann gibt das noch Vorstellerei etc. etc.
Also bis morgen!

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Berlin
  Empfänger: Brahms, Johannes (246)
Empfangsort: Hamburg
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
698f.

  Standort/Quelle:*) unbekannt, vgl. Druck
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 

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