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ID:
14236

Geschrieben am:
Dienstag 02.07.1895

Interlaken d. 2 Juli 95.

Bei Dr Aemmer Lindengarten.

Liebe Frau Fiedler,

ich kann mir nicht denken, daß Sie es für Unbescheidenheit auslegen könnten, wenn ich Ihnen ’mal wieder schreibe, aber, so gar nichts von Ihnen zu hören, nichts zu wissen, ist mir so traurig, |2| daß ich alle Beschwerden unterdrücke, und Sie bitte, lassen Sie mir nur ’mal durch Jemand Ihnen Befreundeten eine Nachricht zukommen. Vergeht doch kein Tag an welchem ich nicht in innigster, theilnehmendster Gesinnung Ihrer gedächte. Wie ist Ihre Gesundheit, und, wo leben Sie jetzt? werden Sie doch in München |3| bleiben? –

Wir sind jetzt wieder hier für 3 Monate, und im Vollgenusse der herrlichen Natur. Werden Sie, liebe Frau Fiedler, nicht auch die Erquickung einer großartigen ┌oder lieblichen┐ Natur aufsuchen? –

Ich will Sie nicht quälen mit Fragen, aber, bitte herzlichst um eine Nachricht.

|4| Meine Marie sendet Ihnen wärmste Grüße, Eugenie kommt erst in 3 Wochen zu uns.

Der Himmel stärke Ihnen Körper und Seele, dies der innigste Wunsch

Ihrer

treu ergebenen

Clara Schumann.

[Umschlag]

Frau

Dr Mary Fiedler.

<München.

10 Arcisstraße.>

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Interlaken

Empfänger:

Fiedler, Mary (450)

Empfangsort:
München

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
Seite: 985f.

Standort/Quelle:^*)
D-F, s: Autographensammlung der Musik- und Theaterabteilung, Nr. A39

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	14236
Geschrieben am:	Dienstag 02.07.1895	Interlaken d. 2 Juli 95. Bei Dr Aemmer Lindengarten. Liebe Frau Fiedler, ich kann mir nicht denken, daß Sie es für Unbescheidenheit auslegen könnten, wenn ich Ihnen ’mal wieder schreibe, aber, so gar nichts von Ihnen zu hören, nichts zu wissen, ist mir so traurig, \|2\| daß ich alle Beschwerden unterdrücke, und Sie bitte, lassen Sie mir nur ’mal durch Jemand Ihnen Befreundeten eine Nachricht zukommen. Vergeht doch kein Tag an welchem ich nicht in innigster, theilnehmendster Gesinnung Ihrer gedächte. Wie ist Ihre Gesundheit, und, wo leben Sie jetzt? werden Sie doch in München \|3\| bleiben? – Wir sind jetzt wieder hier für 3 Monate, und im Vollgenusse der herrlichen Natur. Werden Sie, liebe Frau Fiedler, nicht auch die Erquickung einer großartigen ┌oder lieblichen┐ Natur aufsuchen? – Ich will Sie nicht quälen mit Fragen, aber, bitte herzlichst um eine Nachricht. \|4\| Meine Marie sendet Ihnen wärmste Grüße, Eugenie kommt erst in 3 Wochen zu uns. Der Himmel stärke Ihnen Körper und Seele, dies der innigste Wunsch Ihrer treu ergebenen Clara Schumann. [Umschlag] Frau Dr Mary Fiedler. <München. 10 Arcisstraße.>
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Interlaken
Empfänger:	Fiedler, Mary (450)
Empfangsort:	München
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 8 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-019-3 Seite: 985f.

Standort/Quelle:^*)	D-F, s: Autographensammlung der Musik- und Theaterabteilung, Nr. A39
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla