23.01.2024

Briefe



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ID: 14335
Geschrieben am: Dienstag 08.04.1890
 


Baden-Baden, <>d. 8 April 90
Liebe Freundin,
wie schwer wird es mir heute statt nach Basel nach Frkf. zurück zu müssen. Vonder Muhlls werden Ihnen sagen, wie sehr ich gewünscht zu Ihnen zu gehen, daß aber meine Gesundheit so schwankend noch ist, daß ich nicht den Muth habe. |2| Ich hätte längst auf Ihren lieben Brief geantwortet, aber ich wollte Ihnen doch Bestimmtes mittheilen, das nun so traurig für mich ausfällt. Ich bin gerade heute wieder unwohler, und könnte gar nicht riskiren n. B. zu fahren. Wurde mir Verzichten je schwer, so ist es jetzt, wo ich Sie hätte wieder sehen können, und den herrlichen Faust unter des lieben |3| Volkland Direction! – Da findet man noch volle Hingabe, jetzt weiß man nicht viel mehr davon! –
Ich hoffe, ich höre von Vonder Muhlls über den Faust, vielleicht sagen Sie mir auch selbst einige Worte, sobald Sie wieder zur Ruhe gekommen sind.
Vonder Muhlls waren die Feiertage hier, das war sehr nett gemüthlich! –
|4| Nun, denken Sie am 12ten Beide meiner, der liebe Dirigent am Pult, Sie unter den Lauschenden! – Ich werde bei Ihnen sein mit all meinen Gedanken und aller Wehmuth mit der ich schließe als
Ihre
getreueste
Clara Schumann.
Die Töchter grüßen herzlichst.
[Umschlag]
Frau
Henriette Volkland.
Basel.
Domhof.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Baden-Baden
  Empfänger: Volkland, Henriette (1640)
  Empfangsort: Basel
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
580ff.

  Standort/Quelle:*) D-F, s: Autogr. K. Schumann, Nr. 194
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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