Verehrtester Herr,
Erlauben Sie, daß ich mich in unserer Concert-Angelegenheit noch mit einigen Fragen und der Bitte um Ihren guten Rath an Sie wende. Daß das Concert für das Institut ist, wißen Sie vielleicht; meine Frau wollte Ihrem [sic] früher gegebenen Versprechen nicht untreu werden, mit ihrer Kunst etwas zum Besten des Fonds beizutragen. Nun wünschten wir aber auch, daß das Concert recht interessant würde, daß Alles schön und eben von Statten ginge, wozu es namentlich der Unterstützung des Orchesters bedarf.
Das Programm haben wir vorläufig so gestellt:
1) Ouverture (die Najaden) – Clavierstück mit Orch. – Gesangstück m. Orch. – Claviersoli’s. –
2) Symphonie. – Vierhändiges Clavierstück. – Lieder mit Clavier. –
Claviersolo. – Daß von der Symphonie zwei Proben gemacht würden, wäre mir sehr wünschenswerth; ich hoffe es wird sich ein Tag zu einer Extraprobe finden laßen, und ersuche Sie freundlich um Unterstützung meiner Bitte. Da mein Copist aber nicht vor Dienstag mit Abschreiben der Stimmen fertig wird, so könnte jene nicht vor Mittwoch d. 24sten sein. Setzen wir vorläufig den 24sten als Tag der Probe, und den 29sten, wie wir schon besprachen, als den des Concertes. Die Symphonie verlangt einigen Aufwand – 3 Posaunen, 4 Hörner, 1 Triangel und 3 Pauken, im Uebrigen ein möglichst stark besetztes Quartett. Schreiben Sie mir, mein verehrtester Herr, mit einigen Worten, was, damit es an nichts fehle, ich überhaupt bei der Sache zu thun habe, was nicht, damit sich nichts durchkreuze. Meine Frau verbindet ihre Bitte mit der meinigen und empfiehlt sich Ihnen angelegentlich, wie
Ihr
ergebener
Robert Schumann.
d. 15sten März 1841.
Seiner Wohlgeboren
Herrn Advocat Schleinitz
hier.
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