23.01.2024

Briefe



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ID: 1700
Geschrieben am: Donnerstag 19.05.1853
 

Verehrtester Herr Doctor,
Sie erhalten hier die Partitur, die Blasinstrument- und corrigirten Streichquartettstimen der Symphonie [op. 120]. Wie wünschte ich, daß Sie bei dem [Niederrheinischen Musik-]Feste gegen-wärtig gewesen wären! Es war eine Gewalt der Musik, in Orchester und Chor, wie ich sie noch nie empfunden. Eine wahre Begeisterung hatte sich der Masse der Hörenden, wie der Ausführenden bemächtigt, und so hat dann auch die Symphonie zu meiner Freude in einer Weise gewirkt, wie ich mir kaum träumen lassen konnte. Darüber schreibt Ihnen vielleicht meine Frau noch einige Worte. Am 3ten Tage [des Musikfestes] spielte sie auch mein Concert [op. 54], auch zu großer Freude der Zuhörer. Auf diese Veranlassung sah ich die Orcheststimen zum concert durch, und fand noch manche Fehler, die ich auf dem beiliegenden Blatt bemerkt habe und [verso:] und sie womöglich noch zu tilgen bitte.
In der 2ten Violin-, wie in der Bratschenstimme habe ich zum Besten der Instrumentation eine kleine Aenderung gemacht, bei der der Hr. Stecher vielleicht auch die Partitur vergleichen wolle. Sollte die Aenderung vielleicht Kosten verursachen, so bitte ich sie mir zu notiren.
Wollen Sie mir auch schreiben, ob ich Ihnen den Betrag der Musikalienrechnung für das Festcomitè (15 Thlr) baar zusenden soll, oder ob Sie sie, des Ersparnisses des Porto's halber, mir zur Last schreiben wollen.
Die rasche Beendigung der Herausgabe der Symphonie [op. 120] würde, glaub' ich, von Nutzen sein, in der Art, daß sie noch zu Anfang der Wintersaison zur Versendung bereit läge.
Mit freudschaftlichen Empfehlungen wie immer
Ihr
ergebener
R. Schumann
Düsseldorf, d. 19ten Mai 1853







"Wie wünschte ich, daß Sie bei dem Feste gegenwärtig gewesen wären! Es war eine Gewalt der Musik, in Orchester und Chor, wie ich sie noch nie empfunden. Eine wahre Begeisterung hatte sich der Maße der Hörenden, wie der Ausführenden bemächtigt, und so hat denn auch die Symphonie zu meiner Freude in einer Weise gewirkt, wie ich mir kaum träumen laßen konnte. Darüber schreibt Ihnen vielleicht meine Frau noch einige Worte. Am 3ten Tage spielte sie auch mein Concert, auch zu großer Freude der Zuhörer."
[Kat. Sotheby's Nr. 498: 10.10.1951,S. 64-67, Los 58 (gek.)]

  Absender: Schumann, Robert (1455)
  Absendeort: Düsseldorf
  Empfänger: Härtel, Hermann (617)
  Empfänger-Institution: Breitkopf & Härtel
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) D-DS; Breitkopf & Härtel Archiv, Nr.95
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 

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