Liebe Frau Schuman
Ich bin gestern mit Bennett noch so lange aufgeblieben; und war so ermüdet, daß ich trotz besten Willens heut Morgen zu spät gekommen wäre, da ich auch einige Notes zu schreiben hatte! Nun will ich suchen entweder heute gegen 6 Uhr bei Ihnen zu sein, oder sehe Sie jedenfalls Abends bei Pauer um 1/2 10. Es ist seitdem ein neuer Brief des irischen Mädchens an Bennett gekommen, der auf die Sache ein andres Licht wirft, wie er sagte, und es wird wohl Alles ganz gut in’s Gleis kommen, nur bat er entschieden mit <Allem> Erklärungen zu warten bis seine Frau käme, da er ihr die Angelegenheit übergeben hat. Er meinte scherzhaft, wir wollten dann ein Comité bilden; wollte aber nicht weiter darüber sprechen, obwohl er ganz disponirt ist das Beste zu glauben. Ertragen Sie die kurze Spannung, da es doch auch Ihnen lieber sein wird mit Frau Bennett zu sprechen.
herzlich
der Ihrige
Joseph J.
Liebe Frau Schumann
Ich bin gleich wieder zurückgekommen, aber Sie waren schon fort! Die Philharmonischen Directoren kommen erst um 7 Uhr; und Frau Bennett gar erst nach 10. Nun liegt mir wirklich sehr viel daran die Frau Bennett noch heute zu sprechen, damit die Sache wegen der Irländerin in’s rechte Geleis gebracht wird. Bennett schien sich zu freuen dass Sie ihm geschrieben haben, und ich meine wenn er den Brief erst ordentlich gelesen, muss alles wieder gut sein. Entschuldigen Sie mich bei P’s so gut Sie nur immer können; da keine Gesellschaft dort ist, so suche ich mir lieber einen minder gehetzten Tag aus, um recht con amore dort zu musiciren.
Wie immer herzlichst
J. J.
P. S. Bitte, entschuldigen Sie mich auch recht ordentlich bei Pauers. ich fehle gewiss ungern.
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